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  • Abendritual

    Abendritual

    Ich habe ein neues Abendritual. Oder besser gesagt ich habe ein altes Abendritual wiederentdeckt.

    Seit dem ich schreiben kann, schreibe ich Tagebuch. Es fing mit Diddl- Tagebüchern mit einer krakeligen Kinderhandschrift an.

    Liebes Tagebuch, heute war sehr schön. Wir waren in der Schwimmhalle, dann haben wir Pommes gegessen, dann haben Lenny und ich „Wissen macht Ah“ geguckt, dann hat … und so weiter und so weiter.

    Ein Tagesbericht eben. Ein festhalten des Geschehenen. Der Kapitän führt das Logbuch. Es ist ja nicht so das ich früher weniger gefühlt hätte, aber in meinen Tagebüchern ist das „was“ auf jeden Fall wichtiger als das „wie habe ich mich dabei gefühlt?“

    Mit der Zeit haben sich die Einträge verändert. Klar man fängt mehr an zu reflektieren, hinterfragen, überdenken. Es wurden mehr Gefühlsausschüttungen, ab und zu ein Gedicht oder eine Manifestationsliste. Ich schreibe nicht mehr täglich Tagebuch. Mehr wenn ich es brauche. Manchmal morgens, manchmal mitten am Tag, manchmal vor dem einschlafen, wenn es mir sehr gut geht, wenn es mir sehr schlecht geht, oft wenn ich rausfindenden möchte wie es mir geht.

    Nur in letzter Zeit ist es öfter passiert das ich abends im Bett liege, total erschöpft, und ich gar nicht mehr so richtig weiß was an dem Tag passiert ist. Ich habe mir keine Verarbeitungszeit genommen. Noch nicht die Taps geschlossen. Und deswegen schreibe ich jetzt öfters mal wieder Tagebuch wie in den guten alten Zeiten. Oft merke ich dann erst wie viel ich gemacht habe. Verstehe warum mein Körper so erschöpft ist, aber eben auch warum ich noch nicht zur Ruhe komme.

    Und jetzt finde ich langsam diese Symbiose zwischen Logbuch und Aufarbeiten. Was ist mir passiert? Und wie habe ich mich dabei gefühlt? Erstmal fühlt sich das irgendwie sweet an und wie ein schöner Weg mit der kleinen Amber zu connecten und andrerseits fallen mir dabei viele Sachen auf. Zum Beispiel wie ich gerne mal Drehen als einen Stichpunkt zusammen fasse. Dabei ist Drehen ja nicht nur eine Sache. Es sind 10 Stunden an Begegnungen, Momenten, Gespräche, ruckeligen und flowigen Gefühlen. Oder wie ich erst am Abend merke das etwas komisch war oder ich mich nicht gut Verhalten habe. Das man im Laufe des Tages, besonders wenn man viel macht, manchmal auf Durchzug und einfach weitermachen stellen muss, ist denke ich normal. Umso wichtiger das man sich irgendwann am Tag die Zeit nimmt, bei dem Tempo hinterher zu kommen.

    Ausserdem glaube ich könnte es sehr interessant sein mit 50 nachlesen zu können, was man genau an einem Tag mit 23 so gemacht hat. Genauso wie ich es jetzt super spannend finde womit ich so als Siebenjährige meine Zeit verbracht habe.

    Liebes Tagebuch, heute war sehr schön. Ich habe endlich wieder gut geschlafen, dann habe ich meditiert, dann habe ich eine Kakaozeremonie gemacht, dann habe ich mit Wiebke geskyped, dann wurde ich zum drehen abgeholt …

  • Trust your Gut

    Trust your Gut

    Ich bin kein Berliner. Ich bin waschechte Potsdamerin. Und deswegen habe ich tatsächlich Helmi gegoogelt, als mir meine Berliner Freundin geschrieben hat, dass wir dort ihren Geburtstag feiern. Schnell habe ich also rausgefunden, dass das die Abkürzung für den Helmholtzplatz in Prenzlauer Berg ist. Ein Ort für Junkies und Ökomuttis, Ticker und Hipster. Aber das wusste ich damals natürlich noch nicht.

    Lukas und ich sind also eines schönes Abends nach Berlin gefahren, um in den Geburtstag meiner Freundin reinzufeiern. Das war ein schöner Abend und als wir uns dann weit nach zwölf wieder auf den Weg Richtung Heimat machen wollten, hielt ich noch einmal inne und schaute mich um. Und auf einmal durchströmte mich ein absolutes Gefühl von Wärme, Vertrautheit, aber auch Aufregung und Potenzial. Ja das klingt jetzt kitschig … aber anders kann ich es nicht beschreiben. Also sage ich zu Luki: „Du irgendwie fühl ich mich hier unglaublich wohl. Hier zu wohnen muss der absolute Traum sein.“

    Die Wochen vergehen. Das Leben plätschert so hin. Ich drehe und hab frei, Lukas zieht aus seinem Elternhaus aus, ich wohne noch bei meinen. Und ich beschließe eine Ausbildung zur Yogalehrerin zu machen. Stellt sich natürlich die Fragen: Wo? Wie? Wann? Nichts scheint so richtig zu passen.

    Also erinnere ich mich wieder daran was ich weiß. Fake it till you make it. Ich checke also Yogastudios in Berlin aus. Völlig egal ob die da ausbilden oder nicht. Und so lande ich also im W60. Einem kleinen aber sehr feinem Yogastudio in Berlin. Und schwubs. Schon wieder habe ich dieses Gefühl. Das Gefühl ist gleichzeitig „Hier sein zu dürfen ist der absolute Traum“ und „Hier gehör ich her.“ Aber leider gefällt mir der Yogastil nicht besonders und die bilden eh nicht aus. Schade. Naja. Wochen später komme ich auf die geniale Idee einfach mal Yoga Ausbildung Berlin zu googlen. Und ich stoße auf eine Frau, die freiberuflich Yogaausbildungen anbietet. Wir Telefonieren und es kommt raus, dass sie selber mal Schauspielerin war und auch mit neunzehn ihr Ausbildung gemacht hat. Die Chemie stimmt, alles passt und am Ende sagt sie: Ach übrigens die Ausbildung wird im W60 stattfinden. What??? Ich kann es fast nicht glauben. Ok Universe. Thank You!

    So beginnt also meine Ausbildung. Ich steige morgens in den Regio um pünktlich in Berlin anzukommen. Zeitgleich drehe ich in Köln Club der roten Bänder und mein Bedürfnis auszuziehen wächst und wächst. Was Lukas kann, kann ich schon lange!

    Also fange ich an nach Wohnungen zu suchen. Da ich mich wie gesagt zu dem Zeitpunkt eher schlecht als recht in Berlin auskenne, suche ich in der nähe des W60. Immerhin habe ich dann einen kurzen Weg zur Ausbildung. 

    Eines magischen Tages bin ich also auf einer unsere Lieblingswohnugssuchseiten und finde zwei Wohnungen die von den Fakten her erstmal sehr gut passen. Und bei beiden steht: Morgen Wohnungsbesichtigung. Ich radle also schnell zu Mama und Papa (die as usual im Café sitzen) und frag ob sie mich morgen begleiten wollen. Mama spürt: Da ist was Wichtiges!

    Ich fahr schon früher in die Gegend, um auch den Weg mit der S-bahn kennenzulernen. Ich steige also aus der Straßenbahn und suche mir mit dem Navi den Weg zu der Adresse und während ich so laufe fällt es mir wie Schuppen von den Augen und ja richtig noch einmal um die Ecke und … ich stehe auf dem Helmholtzplatz. Die Wohnung ist keine 20 Meter davon entfernt. Long story short am nächsten Tag hatte ich die Mail das ich die Wohnung hatte. Moral of the Story: Trust your Gut!

    Oft versuchen wir unser Leben im Kopf zu planen. Aber nur der Bauch kann uns sagen wo wir hingehören. Kopfentscheidungen tuen am Ende IMMER weh! Ein Tag später, einen Monat später, oder 30 Jahre später. Aber am Ende weiß der Bauch wo es langgeht. Dafür sensibler werden, es wahrnehmen und darauf hören ist glaube ich eine Lebensaufgabe. Manchmal geht es leichter.

    Ich habe in den letzten Jahren gemerkt das wenn man sich fragt ob gerade etwas eine Kopfentscheidung ist, es meistens auch eine ist. Den das Gefühl was ich eben beschreiben habe, ist so eindeutig das man es eigentlich nicht verwechseln kann. Lustigerweise habe ich in dem Moment ja auch überhaupt nicht gedacht: Boah ich will hier hinziehen. Hätte ich das geplant wäre es wahrscheinlich überst der Krampf geworden eine Wohnung zu finden. Klar ganz ohne Action geht es auch nicht. Push and Pull. Lass die Dinge zu dir kommen, aber fange sie auch auf.

    Ich muss mich momentan selber wieder daran erinnere meinem inneren Gefühl zu vertrauen. Oft muss ich dafür aber erstmal das ganze gequatsche und vorgestelle im Kopf runterfahren damit ich überhaupt wahrnehme wo mich dieses kindliche, reine Glücksgefühl hinleitet.

    Because you deserve nothing less.

  • September // Oktober Bücher

    September // Oktober Bücher

    Fortunas Tochter – Isabel Allende

    Ich liebe Isabel Allende Bücher. Ähnlich wie Der unendliche Plan verfolgt auch Fortunas Tochter eine lange Lebensgeschichte. Diesmal von dem Findelkind Eliza. Das Buch spielt 1843 in Chile. Es geht um den Goldrausch in Kalifornien, chinesische Medizin und (wie sollte es auch anders sein?) der Liebe bzw. der Suche danach. Sehr sehr kuschelig, besonders wenn der Part in San Francisco losgeht.

    Unterm Rad – Hermann Hesse

    Mama hat mir dieses Buch sehr ans Herz gelegt. Logisch! Kritik am Schulsystem? Ich bin ganz Ohr! Aber vor allem ist „Unterm Rad“ ein Porträt eines Hochleisters. Und das ist definitiv ein Gedankenmuster, mit dem ich sehr vertraut bin. Und vor allem auch etwas worüber meiner Meinung nach zu wenig geredet wird. Der innerliche oder eigene Druck viel und „hochzuleisten“ steht dem Druck von Außen, der Familie, der Gesellschaft, gleichaltrigen oder Lehrern in nichts nach! Es ist eine Gewohnheit, ein Gedankenmuster, angeboren oder antrainiert. „Unterm Rad“ hat mich sehr berührt. Die Verzweiflung, die so eng verknüpft ist mit der Freude am lernen, der Freude am „etwas schaffen“. Wie das Gesunde umkippen kann. Wie man am Ende das Gefühl hat, das sich auch die guten Eigenschaften gegen einen richten. Die tiefe Einsamkeit und das Missverstanden werden von Anderen. Die Verwirrung und das man sich selbst und seinem Kompass irgendwann nicht mehr vertrauen kann. Uns wird nicht beigebracht zu denken, uns wird aktiv beigebracht gegen unser Bauchgefühl zu handeln. 1906 wie 2020. Wir haben viel Arbeit vor uns!

    Das geheime Band zwischen Mensch und Natur – Peter Wohlleben

    Ich hätte nicht erwartet, dass mich dieses Buch so umhaut. Also erstmal habe ich nicht damit gerechnet, dass es doch so gut geschrieben ist. Locker, leicht, gut strukturiert. Dann hätte ich nicht gedacht, dass man doch so viel Neues lernt. Aber es sind weniger die Informationen die rüber gebracht werden und mehr ein innerliches aus bzw. tief atmen. Sich inspirieren lassen. Das Buch hat mich sehr beruhigt und runtergebracht. Es hat sich wirklich angefühlt wie ein Waldspaziergang, vor dem einschlafen, in der Mittagspause, im Zug. Es ist nicht nur wie und besonders wie viel wir konsumieren sondern auch was und mit welcher Qualität. In dieser wuseligen Zeit hat es mir auf jeden Fall gut getan etwas runterzufahren.

  • September // Oktober

    September // Oktober

    Wake me up when September Ends

    Was soll ich sagen. Ich liebe drehen. Ich liebe es durch und durch. Ich liebe es, dass ein Filmteam wie viele Zahnräder ineinander greift. Kein Job ist überflüssig, jeder hat seine Expertise und so wird ein riesiges Schiff voran getrieben. Jeden Tag aufs Neue. Miteinander, umeinander. Es ist eine Weile her, dass ich eine Hauptrolle gespielt habe. Es ist eine Weile her, dass ich nach Drehschluss : „Bis Morgen“ rufen konnte. In der ersten Drehwoche war ich stolz, dass ich alle Namen konnte. Jetzt sind aus diesen Namen Menschen geworden, mit Familien, und Stimmungen Träumen und Witzen. Ich habe im September so viel gelacht, wie seit Jahren nicht mehr. Ja, es wurden viele, viele Takes wegen Lachen abgebrochen. Es tut mir leid. Ich kann nichts dafür.

    Auch das alleine wohnen tut mir gut. Meinen space haben. Die Zeit in der ich nicht drehe, ist „spirituelle Erweiterungszeit“. I have my day off Routine down!

    Ausschlafen, Meditieren, Kakaozeremonie, dabei meistens Astrology Updates gucken, Frühstücken, Fahrrad fahren oder Spazieren, Aufräumen, Sport machen, Skypen, telefonieren, Text lernen …

    Wir hatten ausserdem unsere Drehpause Ende September bis Anfang Oktober. Das heißt ein paar Tage Zuhause, wobei ich in den ersten Tagen überhaupt nicht runtergekommen bin. Der letzte Drehtag vom ersten Block war ein Nachtdreh und ich war die nächsten Tage so high von Aufregung und Übermüdung. Dann wurde ich ein bisschen krank (keine Sorge kein Coroni sondern MagenDarm Shizzle.) Genau genug um kein Sport machen zu können und für drei Tage im Bett zubleiben, aber nicht zu viel, als das ich es nicht hätte genießen könnte. Ist der Körper nicht eine wunderbare Sache? Wir waren ein paar mal Waldbaden, hatten zwei DnD Sessions. Ich habe mir endlich die Kette gekauft, die ich mir seit vier Jahren nicht gönne. Hab nen schönes Vollmond Ritual gemacht (also echt was hast du erwartet? Der Blog heißt immerhin flowin and growin).

    Nach dieser Pause wieder ins Drehen reinzukommen, war am Anfang ein bisschen tricky. Das was ich am drehen so liebe, die Arbeit im Team, ist eben auch das, was es manchmal ein bisschen schwierig macht. Sich wieder auf die ganzen Energien einschwingen, sich öffnen und trotzdem bei sich und seiner Kraft bleiben. Der ewige Tanz. Aber spätestens nach der ersten Drehwoche hab ich mich wieder ins frühe (jetzt im dunklen) Aufstehen, reinkuscheln können.

    La di da Dancing in September la di da

    Auch der Herbst hilft sehr. Mein Gott wie ich ihn liebe! Ich habe wieder angefangen mehr zu lesen, The Crown weitergeguckt, dunkle Schoki gegessen, wieder brav angefangen mein Progesteron zu nehmen, eine neue Yogalehrerin gefunden (Naya Rappaport auf Alo Moves) und viel Musik gehört. Ich meine ernsthaft … einfach mal Musik hören! Wenn man traurig ist, wenn man morgens aufsteht, oder in der Mittagspause ein Pick-me-up braucht, morgens in der Maske oder wenn man ne Stunde Abholzeit hat und kein Bock hat mit Ivo zu quatschen (Joooookkkeeee …. oder?), einfach mal Musik hören Kinnas. Hier sind meine Musikempfehlungen der letzten Zeit, die natürlich sehr stark von Lukas beeinflusst sind, wie sollte es auch anders sein wenn man mit einem Musiker zusammen ist?!

    Überhaupt war oder sind Beziehungen ein großes Thema der letzten Zeit. Die Beziehung zu mir, zu der Familie und Freunden, Kollegen. How do I show up in Relationships? What Patterns need to change? Woher kommt das Bedürfnis alle Menschen in Kategorien zu packen? Gibt es mehr als Freundschaft, Liebesbeziehung und Familie? Ich habe das Gefühl das 2020 für viele Beziehungen sehr testend war. Und auch ich spüre dieses Erdbeben. Das Hinterfragen und neu definieren. Auf einmal kommen Kindheitserinnerungen auf, wie als ich damals in der ersten Klasse einem jungen einen Liebesbrief geschrieben habe und meine damalige „Freundin“ es der ganzen Klasse erzählt hat. Habe ich da gelernt das sich Verletzlich zeigen Gefährlich ist? Können Jungs und Mädchen platonisch befreundet sein? Gibt es einen Grund das Harry und Sally zu meinen Lieblingsfilmen zählt? Ok genug davon.

    Gerade beim schreiben spüre ich wieder diese Energie. Die ist ganz alt, aber ich habe sie erst vor ca. 3 Wochen wieder entdeckt. Oder sagen wir mal so intensiv habe ich sie lange nicht gespürt. Eine kindliche, sehr sehr bubblige aus dem Bauch heraus, glucksende Energie. Welcome Home Sweet Angel.

    What to Watch?

    The Crown

    Wie gesagt ich bin wieder im The Crown Game. Komischerweise kam ich echt schwer in die dritte Staffel rein. Mich hat das überrascht, immerhin sollte es alles sein was ich liebe. Historisch, Olivia Coleman, Britisch. Als ich dann den Trailer für die viertel Staffel gesehen habe, dachte ich ich gebe dem ganzen nochmal ne Chance und siehe da, here I was again. Das Spiel ist zum hinschmelzen. Sehr gemütlich, der tolle Ausstattung.

    HarmonQuest

    Wenn du Community geguckt hast und/oder DnD spielst ist das deine neue Lieblingsserie. Dan Harmon der Creator von Community, Erin McGathy und Jeff B. Davis spielen DnD. Pro Folge kommt ein anderer Celebrity Gast dazu. Manche mit Pen and Paper Game Erfahrung. Viele aber auch nicht. Beides ist witzig. Wir sehen abwechselnd den Tisch an dem sie sitzen und Animationen von dem was passiert. Es ist ein bisschen schwer zu erklären, aber macht unglaubliche Spaß zu gucken!

    Joan Didion: The Center Will Not Hold

    Eine super Doku, über die Schriftstellerin Joan Didion. Sehr bewegend, sehr inspirierend. Meine Bücher-die-ich-noch-lesen-möchte-Liste ist danach natürlich explodiert. Ich werde demnächst einen längeren Beitrag über sie schreiben, denke ich. Stay Tuned.

  • Kann ich das für dich halten?

    Kann ich das für dich halten?

    Manchmal wenn ich traurig bin, mache ich ein kleines „Spiel“ Und weil heute wieder so ein Tag ist, dachte ich ich teile es mal mit euch.

    Es ist wirklich nur eine winzige Kleinigkeit und zuerst dachte ich auch, dass es sich gar nicht lohnt darüber einen ganzen Blogbeitrag zu schreiben. Aber dann wieder … es ist mein Blog und ich kann machen was ich will. (Muahahaha)

    Also:

    Manchmal überkommt mich so eine Traurigkeit. Scheinbar aus dem Nichts. Das heißt natürlich, dass ich erstmal die üblichen Verdächtigen checke:

    Habe ich Hunger? Führe ich einen energetischen Streit? Ist heute irgendwas passiert, was ich noch nicht ganz verarbeitet/ wahrgenommen habe? Für meine menstruierenden Fellas: Habe ich meine Tage? Bekomme ich meine Tage? etc.

    Wenn ich dann keinen „Grund“ finde und schon mit halben Fuß im oh-shit-irgendwas-ist-falsch-mit-mir-hier-ist-die-Depression-wieder Gedankenmuster befinde, stelle ich mir vor, dass ich gerade die Traurigkeit von jemand anderem halte.

    Denn wenn sie mich scheinbar ohne Grund überkommt, ist sie vielleicht gar nicht meine … ? Vielleicht wurde ich auserwählt, weil ich an dem Tag nichts vor habe und diese Traurigkeit eben gut halten kann.

    Für irgend ein schwedisches Kind, was heute Geburtstag hat, was traurig sein könnte, aber es nicht muss, weil ich es stattdessen tue. Oder mein Bruder oder einem von meinen Kumpels. Und ganz ehrlich, das ist ja wohl ne kleine Bürde. Wie oft hält vielleicht irgendjemand Anderes meine Traurigkeit und ich habe dafür einen super schönen Tag? Wir sind ja immerhin hier als ein Kollektiv. Ein Gesamtkunstwerk. Wenn ein Stückchen von mir in jedem Menschen ist und von jedem Menschen ein Stückchen in mir, dann gilt das doch vielleicht auch für unsere Gefühle.

    Ok ich versuche es gar nicht weiter „logisch“ zu erklären. Es ist eher ein kleines Umdenken, ein aus-dem-Kopf-rauskommen. Vielleicht sogar ein nicht-alles-so-persönlich-nehmen, was man vielleicht mal probieren kann. Wahrnehmen, beobachten, halten, loslassen.

  • Du kannst nicht an den selben Ort zweimal

    Du kannst nicht an denselben Ort zweimal

    2014

    Ich war Ende 2014 sehr erschöpft. Eine Erschöpfung, die nicht mit mehrmals gut ausschlafen oder drei Wochen Italienurlaub weggeht. Es war mehr ein permanenter Erschöpfungszustand, der, wenn sich mein Umfeld nicht ändern würde, sich auch nicht ändern würde. Es war klar, dass ich erstmal nicht mehr zur Schule gehen kann. Also schreibt mein Kinderarzt mich wegen Burnout für zwei Monate krank. Interessanterweise muss man in Deutschland als Minderjährige, dann eine begleitende Therapie machen.

    Nach meinem therapeutischen Erstgespräch stellt ein netter Berliner Jugendpsychologe, die Diagnose „Depressive Phase“. Nun sitze ich also da, mit zwei Diagnosen und einem leeren Gefühl. Einfach keinen Bock mehr. Ich will nicht mehr. Lasst mich alle in Ruhe. So erschöpft, dass ich nichts mehr machen kann. Na gut, ich kann schlafen, in Cafés sitzen und Tagebuch schreiben, meinen Freunden beim Abi lernen zugucken und eben einmal die Woche mit dem Auto zu meinen Therapiesessions fahren.

    Dass man mit 17 Jahren ein Burnout hat ist erstmal nichts Ungewöhnliches. Vor allem nicht, wenn man 12 Jahre davon mit Drehen und nebenbei zur Schule gehen verbracht hat. Dass man darauf als Reaktion ein Lasst-mich-alle-in-Ruhe Gedankenmuster entwickelt, ist auch erstmal nicht ungewöhnlich. Das war mehr oder weniger meine erste Therapiesitzung abgefrühstückt. „Du bist nicht mit einer Depression geboren, du wirst nicht damit sterben und sehr wahrscheinlich auch nicht daran (die Patientin äußert keine suizidalen Gedanken).“ Ich war einfach an einem merkwürdigen Ort gelandet.
    Einem dunklen Ort in mir drin, der mich dazu bringt, Dinge zu sagen, die ich nicht meine, Dinge zu tun, die mir nicht gut tun. Ein Ort, an den ich leider immer wieder zurückkehren kann. Die Therapie dreht sich also um diese zwei Fragen: Wie werde ich wieder glücklich? Und wie muss ich nie wieder an diesen Ort zurück?

    Das erste kam mit der Zeit. Zuerst habe ich mein Umfeld geändert. Hab die Schule, unter lauten Protestrufen meiner Tutoren abgebrochen. Habe merkwürdige Sachen wie Vergebungsrituale in meinem Zimmer gemacht, habe langsam aber sicher wieder angefangen, laut zu lachen. Die nächsten Jahre wurde ich immer glücklicher. Bin gereist, habe meditiert, getanzt, gedreht, auf mich aufgepasst, mit Menschen geredet. Neue Freunde und alte wiedergefunden. Nach ein paar Monaten war meine Therapie beendet. Warum auch nicht?! Mir ging es ja wieder gut. Aber die zweite Frage schlummerte noch in mir. Und damit auch die Angst, irgendwann zurück an den „dunklen Ort“ zu müssen. Und je „gesünder“ ich wurde, desto größer wurde die Angst. Denn auf einmal hatte ich wieder etwas zu verlieren. Rock Bottom ist so schön einfach.

    Immer immer wieder … was ist, wenn es nochmal passiert? Vor allem wenn man das Ego mitreden lässt. Das versucht nämlich mit aller Kraft dich in deiner Komfortzone zu lassen. Gefahr? Na gut dann geh ich eben zurück in die Depression. Wie bitte? Gesunde Verhaltensmuster entwickeln, Stress und Erschöpfung frühzeitig wahrnehmen und helfende Schritte einleiten? Das würde ja bedeuten, sein Verhaltensweisen zu ändern … Das Leben navigieren und frühzeitig abbremsen? Fahr das Auto einfach gegen die Wand, dann stoppt es auch. In gewisser Weise bin ich einfach davor weggerannt. „Wenn ich so glücklich bin, kannst du mich gar nicht einholen. Wenn ich nicht hingucke, kann es auch nicht wehtun.“ Klingt erschöpfend? Ist es auch.

    Exactly what you run from, you end up chasing – Tyler, The Creator

    2019

    Und dann ist es endlich passiert und ich war wieder da. Im Alten, im Vertrauten. In der Sinnlosigkeit, in dem Aufgeben. Ich habe nicht auf mein Bauchgefühl gehört. Habe zu viel gearbeitet, zu wenig Pausen eingelegt, habe mich in unangenehme Situationen gebracht und vor allem habe ich mir keine Zeit zum Verarbeiten gelassen. Da waren sie wieder, die Gedanken. Lasst mich alle in Ruhe. Ich kann nicht mehr. Ich will nicht mehr. Diesen Zustand kenn ich doch. Wie ein Zimmer, das ein bisschen eingestaubt ist, aber die Teetasse steht noch genau da, wo man sie zurück gelassen hat. Da sitze ich also vor genau einem Jahr im Café, mit meinem Tagebuch. Here we go again.

    Nur eins war ein bisschen anders.

    Ich.

    Ich merke wie ein Lichtspalt in den dunklen Ort fällt. Ist das Hoffnung? Selbstvertrauen? Liebe?

    Sind die letzten fünf Jahre und alles, was ich in der Zeit gelernt habe, also doch nicht spurlos an mir vorbei gegangen? Wieso kann ich noch atmen? Wird das ganze Meditieren und Yoga am Ende so in mein Unterbewusstsein vorgedrungen sein, dass ich selbst hier, im luftleeren Raum, in dem mir doch sonst sofort der Atem ausgegangen ist, lange tiefe Atemzüge nehme?

    Und auf einmal nehme ich die Musik wahr, die im Hintergrund läuft. Ich bekomme Gänsehaut, weiß nicht genau warum, den Song kenn ich nicht. Ich google die drei Wörter, die ich aufschnappe mit „Song“ dahinter. Es öffnet sich der Songtext zu „Vienna“ von Billy Joel.

    Slow down, you crazy child
    You’re so ambitious for a juvenile
    But then if you’re so smart, then tell me
    Why are you still so afraid? Where’s the fire, what’s the hurry about?
    You’d better cool it off before you burn it out
    You’ve got so much to do
    And only so many hours in a day

    Needles to say I did shed some tears. Denn in dem Moment wird mir klar, ich kann gar nicht an denselben Ort zweimal. Denn ich bin der Ort und ich bin nicht derselbe Mensch. Das Ego wird zwar versuchen, es so aussehen zu lassen. Aber schau dich um. Schau dich an. Dein Umfeld hat sich verändert, du hast dich verändert (alle sagen das).

    An dem Tag ist by the way Flowin‘ and Growin‘ geboren.

    Wenn man anfängt den „Ort“ in Verhaltensweisen aufzubrechen, Angewohnheiten und Gedankenmuster, dann wird es greifbarer. Das Mysterium wird aufgedeckt. Ich weiß, das ist schwer, wenn es so heftig auf dich einbricht, dich runterdrückt. Und es ist in Ordnung zurückzurutschen. Wahrscheinlich musste für mich genau das passieren, wovor ich so Schiss hatte, um zu lernen, dass es nicht so schlimm ist. Stop Running.

    Seitdem war ich ein paar mal wieder an dem „Ort“, das letzte Mal im August. Es ist immer noch sehr kraftvoll, aber mein Vertrauen, dass ich wieder rauskomme, wird mit jedem Mal größer. Und langsam kommt sogar eine gewisse Dankbarkeit dafür dazu. Ich habe diesen Ort, diese Verhaltensmuster kreiert, um mich zu schützen. Sie haben mir in der Vergangenheit geholfen. Bis sie es nicht mehr tun. Heilung dauert lange und der Prozess kann sehr, sehr schleichend sein. So schleichend, dass man meinen könnte, dass nichts passiert. Aber habe keine Angst vor dem „Rückfall“. Du wirst jedesmal stärker. Sieh es als Chance, alles, was du in der Theorie gelernt hast, zu testen. Am Ende sind wir alle hier um zu lernen.

  • Juli // August Bücher

    Juli // August Bücher

    Siddharta – Hermann Hesse

    Ein Buch mit simpler Sprache über Siddharta und seinem Weg zur Erleuchtung aka das Entblättern des eigenen Egos. Buddha taucht als Nebencharakter auf. Die Unterschiedlichen Ebenen sind offensichtlich, drängen sich aber auch nicht unnötig auf. Ich finde Hesses Charaktere am Anfang oft Nervig, überheblich, anstrengend. Dadurch bekomme ich einen gewissen Abstand zu dem Buch und lese es ohne viele Erwartungen, und während ich da so locker vor mich hin lese merke ich, wie ich mich immer mehr wieder erkenne. Ich würde Hesse durchaus zutrauen, dass das kein Zufall ist. Defintiv ein must read!

    City of Girls – Elizabeth Gilbert

    Ich mag Elizabeth Gilbert wirklich sehr seht gerne. Eat Pray Love hat einiges in mir ausgelöst. Aber leider haben mich ihre fiktiven Bücher noch nie wirklich gepackt. Ich hatte sehr große Hoffnung für City of Girls. Ich mein ein 22 Jähriges Mädchen, welches in den 20ern nach New York zieht. Was kann da schief gehen? Hm … ein sich verfriemelnder Plot? Ein uninteressanter Hauptcharakter? Zu viele Worte und zu wenig Atmosphäre? Kinder, ich weiß es nicht. Es schleppt sich halt einfach.

    Narziss und Goldmund – Hermann Hesse

    Ja, die Männlichkeit. Aber dann auch wieder die Atmosphäre. Es ist komisch, das man Bücher nicht unabhängig von der Zeit, Stimmung und dem Ort lesen kann, in dem man sich gerade selbst befindet. So werde ich auch jedes Buch mit dem Vergleichen, welches ich davor gelesen habe. Es gibt demnach wohl keine Subjektive Rezension eines Buches oder Filmes. In einer anderen Lebenssituation hätte mich das Buch vielleicht mehr oder weniger gepackt, begeistert oder inspiriert. Ich konnte Narziss und Goldmund nicht ohne eine gewisse Skepsis lesen. Ohne ein leicht überhebliches, amüsantes Lächeln. Auch hier gab es wie bei Steppenwolf Gedanken und Passagen die mich sehr berührt haben. Ich mag Hesses Sprache, das detailfreudige Umschreiben ohne zu Blumig zu werden. Die mitschwingende Ironie. In die Gemütlichkeit konnte ich mich reinkuscheln, für den Rest, war gerade nicht die richtige Zeit.

  • Juli // August

    Juli // August

    Was soll ich sagen … it was intense. Beide Monate, auf ihre ganz eigene Art und Weise. Juli hat sich angefühlt, wie ein schwarzes, enges, klebriges Netz. Und August dann, wie ein freischneiden, atmen, die ganze Angst abschütteln.

    Ich habe mich endlich durch das Nadelöhr auf die andere Seite gekämpft. Wenn man vor Erschöpfung und Erleichterung nur noch lachen kann.

    Aber fangen wir mal vorne an.

    Ich habe in meinen Notizen zu Juli zwei Worte, High Anxiety.

    Warum ging es mir im Juli so schlecht? Ich habe mehrere Theorien. Die eine kam von meiner Freundin Jule. Sie hat es Destabilisieren genannt. Jeder Mensch stützt sich auf bestimmte Säulen. Beruf, Familie, Wohnung, Gesundheit etc. Wenn mal eine von diesen Säulen wackelt oder im Umbruch ist … kein Problem. Auch bei zweien kann man es meistens noch ganz gut ausbalancieren. Sonst könnte man ja niemals Umziehen oder den Beruf wechseln oder sich trennen oder eine Beziehung eingehen. Das Problem ist wenn zu viele Säulen auf einmal wackeln und man gar nichts mehr zum festhalten hat.

    Die andere Theorie ist, das man wenn man kurz vor einem großen Entwicklungsschritt steht meistens krank wird oder nochmal richtig Schiss bekommt (oder beides). Ich will nicht aus meiner Komfortzone raus, hier ist es doch so schön gemütlich. Das Ego kämpft mit Händen und Füßen gegen das Neue. Versucht wo es geht zu sabotieren. Und da kann man eigentlich nur Danke sagen. „Danke liebes Ego, dass du immer so gut auf mich aufpasst, aber ich treffe hier immer noch die Entscheidungen und nicht du.“

    Während ich das hier schreibe ist schon Oktober. Eigentlich mag ich es lieber diese Beiträge so „aktuell“ wie es geht hochzuladen, aber mit dem Drehpensum der letzten Monate war an schreiben einfach nicht zu denken. Und schon jetzt merke ich wie sich mein Gefühl zu dieser Zeit verschiebt. Am Ende bleibt meistens ein intensives, fast schon wohliges Gefühl übrig. Obwohl es sich in der Zeit, wenn man jeden Tag heult nicht so anfühlt. Aber mit etwas Abstand sieht man den Prozess und die Reinigung die in so einer Zeit stattfindet.

    Forever romanticizing the dark phase of the moon.

    Natürlich gab es auch schöne, leichte Momente im Juli. Ich war zweimal im Freiluftkino, Wir waren oft am See. Ich habe mit Mama und Papa auf dem Balkon gefrühstückt.

    Lukas und ich haben ein paar Trips mit dem Auto unternommen. Wir waren an der Ostsee und haben eine Woche später einen Kumpel in McPomm besucht. Ich habe entdeckt das ich wirklich gerne Auto fahre, und ehrlich gesagt auch gar nicht so schlecht bin, wie ich immer dachte.

    Anfang August stand dann der Umzug nach Köln für mein neues Projekt an. Und hier wurde es kurz sehr sehr scary. Ich bin an einen sehr dunklen Ort gegangen, von dem ich dachte das ich die Tür Ende 2014 ganz ganz fest zugeschlossen hatte. Anscheinend nicht. Wenn Mama, Papa und Lukas nicht so eng bei mir gewesen wären … oh boy. Oben unten hinten vorne alles ist am wackeln. Spoiler Alter ich bin Heile rausgekommen und in meiner Wohnung in Köln angekommen. (Well with a lot of help of my family and friends and my angels).

    Dann kam der erste Drehtag für ‚Tonis Welt‘ und seit dem hat sich meine Welt extrem fokussiert. Aufstehen, ans Set fahren, Text lernen, Schlafen, alles wiederholen. Das klingt jetzt so erstmal ein bisschen trostlos aber es fühlt sich an wie ein Befreiungsschlag. Alles ist reduziert. Mir werden fast alle Entscheidungen abgenommen. Wann ich aufstehe, wann und was ich esse, was ich an dem Tag mache. Und gerade in dieser ungewissen Zeit in der Welt, in meinem Leben und Umfeld fühlt es sich an wie eine Kur. Alles wird ruhiger, konzentrierter, ich sehe schärfer was mir wichtig ist, was ich brauche.

    Wir haben meinen Geburtstag gefeiert und ich konnte für die Tage sogar nach Hause fahren. Obwohl es sich ehrlich gesagt mehr angefühlt hat als würde ich Potsdam besuchen und danach nach Köln wieder nach Hause fahren. Home is apparently just where my stuff is.

    Jetzt bin ich also 23 und fühle mich viel chaotischer und viel erwachsener. Hätte ich gedacht das ich mit 23 zwar ausgezogen aber ohne Wohnung bin? Hätte ich gedacht das ich mit 23 Wäsche waschen kann aber immer noch keinen Plan habe wie die Steuer genau funktioniert? Nö aber was weiß man auch schon. Ich weiß das es immer besser wird. Das alles nur eine Phase ist. Das schlechte Zeiten am Ende gar nicht so schlimm sind. Das man sich irgendwann aufs weinen wieder freuen wird. Das Familie, egal ob reingeboren oder selber kreiert das wichtigste ist. Das man sehr sehr weit vom Weg abkommen kann und trotzdem nach Hause findet.

    Serien/Film Empfehlung:

    Unorthodox

    Woah, die Serie hat mich echt Beeindruckt. Das Buch habe ich vor Jahren gelesen und am Anfang es gar nicht mit der Serie in Verbindung gebracht. Mein persönlicher Ritterschlag für eine schauspierlerische Leistung wenn niemand anderes diese Rolle hätte spielen Können. Brad Pitt in Seven, Timothée Chalamet in Call me by you Name und eben Shira Haas und Amit Rahav in Unorthodox. Sehr sehr berührend, sehr intensiv. Ich musste diese Serie in Mikrodosen gucken, weil es mir sonst zu hart war. Aber sehr empfehlenswert.

    Portrait einer jungen Frau in Flammen

    Ich habe diesen Film zwar schon Ende letzten Jahres im Kino geguckt, aber eben im Juli im Freiluftkino nochmal mit Luki zusammen. Ein sehr Stimmungsvoller, ruhiger berührender Film über eine Künstlerin die den Auftrag bekommt das Hochzeitsportrait einer Frau zu malen. Ein starker Weiblicher Blick. Ein Film der mich sehr beeindruckt hat.

  • Energetische Streits

    Energetische Streits

    Eine Erkenntnis die mein Leben verändert hat:

    Du kannst dich mit jemanden Streiten ohne es zu wissen.

    Und das kann sich Wochen, Monate aber auch Jahre hinziehen. An der Oberflächliche ist alles in Ordnung. Vielleicht triffst du dich sogar noch regelmäßig mit der Person, vielleicht wohnt ihr sogar zusammen. Aber dadrunter führst du einen sehr echten, sehr intensiven Streit.

    Zum Beispiel: Sagen wir ein Kumpel von dir hat vor Wochen mal nen blöden Kommentar gemacht. Du hast es nicht in diesem Moment angesprochen. Vielleicht hast du es erst ein paar Tage später gecheckt, dass das blöd war. Aber jetzt ist es irgendwie auch zu spät um es anzusprechen und „…ja so schlimm war es ja gar nicht“ und und und. Aber jedes mal wenn du jetzt an diesen Kumpel denkst, hast du ein komisches Gefühl. Du führst mit deinem Kumpel also einen energetischen Streit. Vielleicht ist die Ausgangssituation aber auch schon so lange her, dass du dich selber gar nicht mehr so richtig daran erinnern kannst. Das „Problem“ hierbei ist aber, dass es für deinen Körper keinen Unterschied macht ob dieser Streit „in echt“ also mit Schreien, Türen knallen und Weinen abläuft oder „nur“ in deinem Kopf. Er schüttet die gleichen Stresshormone aus. Vielleicht immer nur wenn du an diese Person denkst, oder wenn ein Foto von dieser Person in deinem Instagramfeed auftaucht, oder wenn du ein Lied hörst, was dich an die Person erinnert.

    Das heißt natürlich auch das jedesmal wenn du dich „in echt“ mit jemanden streitest, führ ihr immer gleichzeitig auch einen energetischen Streit. Nur das dieser dann eben gelöst wird, sobald der Konflikt gelöst ist. Denk mal nach, hast du irgendeinen Menschen gerade in deinem Leben zu dem du ein komisches Gefühl hast? Ein alter Schullehrer, eine Freundin zu der du lange keinen Kontakt mehr hattest, deine Oma, dein Nachbar, dein Mitbewohner, ein Türsteher. Völlig egal wie gut du diese Person kennst oder wie oft du sie siehst. Mit diesem Menschen führst du gerade einen energetischen Streit.

    Was ich dann gerne mache ist: Ich schreibe alle Menschen die mir so ins Bewusstsein kommen auf. Und dann gehe ich Namen für Namen durch und schaue was ich brauche um diesen Streit zu lösen. Oft reicht es mir einfach nur Bewusst zu werden, dass ich einen Konflikt mit dieser Person habe, einmal tief ein und auszuatmen und uns beiden dafür zu verzeihen. Manchmal ist es größer und ich schreibe der Person einen langen Text. Den muss man dann meisten nicht mal abschicken. Und ja manchmal muss dann vielleicht schon mal ein Treffen organisieren oder anrufen. Und egal wie doof es sich vielleicht erstmal anfühlt: Was ist blöder? Über Jahre ein komisches Gefühl mit sich herumtragen oder einmal anrufen und sagen: „Hey vor 8 Monaten gab es eine Situation und da hast du das gemacht und das hat mich sehr verletzt und ich merke das ich es nicht so richtig loslassen kann.“

    Manchmal wenn ich mich komisch fühle, überlege ich ob ich gerade vielleicht einen energetischen Streit führe ohne es zu merken. Oft ist das dann der Fall. Manchmal merke ich auch, dass der Konflikt vielleicht geklärt ist, ich ihn aber immer noch nicht richtig losgelassen habe und mich unbewusst noch weiter streite.

    Und manchmal wird mir ganz deutlich Bewusst: Wow ich habe gerade mit niemandem in meinem Leben einen Konflikt. Alles ist gut. Ich habe zu jedem ein reines, liebevolles Gefühl. Und das ist auch schön sich sowas ab und an mal deutlich zu machen.