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  • Durchatmen

    (dieser Blogbeitrag ist am 10. August 2016 auf Red Bug Home erschienen)

    Einatmen, halten, ausatmen. 

    Früher als Kind hatte ich oft das Gefühl zu ersticken, weil ich nie ganz einatmen konnte. Als es mir dann ein paar Monate lang psychisch sehr schlecht ging, hatte ich wieder das Gefühl, nicht richtig einatmen zu können. Ein Stein liegt auf der Brust, die Atmung ist flach und kurz. Das Herz rast. Ich glaube, jeder kennt dieses Gefühl.

    Seitdem ich Yoga mache und täglich meditiere, hat sich mein Gefühl zur Atmung stark verändert. Wenn man es runterbricht, geht es im Yoga ja im Endeffekt nur darum, die Atmung und die Bewegung des Körpers zu synchronisieren, und sobald man seinen Atem beobachtet, meditiert man. Ganz simpel ausgedrückt. Ich hätte niemals gedacht, dass man atmen lernen kann. Aber inzwischen kann ich auf Knopfdruck einen tiefen Atemzug nehmen, sozusagen bis ganz ans Ende atmen, völlig einatmen. Und das ist für jemanden, der als Kind eben häufig in Panik geraten ist, weil er nicht atmen konnte, ein ganz schöner Erfolg.

    Ich finde es unglaublich, was die Atmung für eine Auswirkung auf die Stimmung haben kann. Sie kann entkrampfen, Energie geben, entspannen.

    • Einmal gibt es natürlich das ganz klassische Zählen.

    Einatmen „1“, Ausatmen „2“, Einatmen „3“, Ausatmen „4“, … bis man bei der „10“ ein letztes Mal ausatmet, dann geht es wieder von vorne los. In meinem Kopf male ich dann immer ein Bild einer Blume. Ein Atemzug ist ein Blatt. Und bei 10 ist die Blume komplett.

    Blume Grundform
    • Dann hat Lukas neulich die 4-7-8 Atmung entdeckt. Die soll bei Schlafstörungen helfen, aber auch bei Angst oder Wutanfällen.

    Erstmal kräftig durch den Mund ausatmen.

    Dann durch die Nase einatmen und dabei im Kopf bis 4 zählen.

    Dann den Atem halten und dabei im Kopf bis 7 zählen.

    Und dann durch den Mund ausatmen und dabei im Kopf bis 8 zählen.

    Das soll man 4 mal wiederholen.

    Ich kann bestätigen, dass man sich danach wirklich sehr schläfrig und entspannt fühlt!

    • Dann gibt es noch die Löwenatmung. Die sieht richtig schön bekloppt aus, aber ich mache sie supergerne. Danach fühlt man sich schön gereinigt und entgiftet.

    Man atmet wieder die komplette Luft erstmal aus.

    Nimmt dann einen ganz tiefen Atemzug durch die Nase

    und atmet alles mir rausgestreckter Zunge und nach oben gerollten Augen aus.

    Yoga with Adriene hat dazu ein Video gemacht, wo das ganze sehr gut erklärt wird.

    Das sind ein paar meiner liebsten Atemtechniken.

    Nicht vergessen ab und zu richtig tief ein und auszuatmen! Durchatmen, das Leben genießen!

  • Januar // Februar Bücher

    Januar // Februar Bücher

    In Cold Blood – Truman Capote

    6/10

    Erst nachdem lesen habe ich gecheckt, dass das Buch eine wahre Geschichte erzählt. Dass es gut geschrieben ist, steht glaub ich außer Frage. Trotzdem hat es mich nicht besonders gefesselt. Stellenweise, gerade zum Ende hin, hat es sich sehr gezogen. Falls du es noch nicht gelesen hast, würde ich es aber trotzdem mal lesen. Es ist eben ein Klassiker und Capote ein Autor den man kennen sollte. Aber wenn du mit Mord und detaillierten Beschreibungen davon Probleme hast … ist das Buch vielleicht nichts für dich.

    Lord of the Flies – William Golding

    5/10

    Auch ein Klassiker, den ich immer wieder aufgeschoben habe zu lesen. Naja es sind nur 224 Seiten. Hat mich nicht umgehauen, Ich sehe aber die Relevanz für die Zeit. Vielleicht hab ich es zu spät gelesen.

    Extremely Loud & Incredibly Close – Jonathan Safran Foer

    7/10

    Ja, irgendwie mochte ich diesen Roman. Und ja … ich hab es hauptsächlich aus dem Regal genommen weil es in New York spielt. Und ja, man kommt definitiv auf seine New York kosten. Es geht um einen neunjährigen Jungen namens Oskar, der ein Jahr nach dem er seinen Vater bei den 9/11 Anschlägen verliert, einen Schlüssel von seinem Vater findet und sich auf die Suche nach dem zugehörigen Schloss macht. Das Buch ist interessant strukturiert, manchmal etwas zu „artsy“ aber alles in allem kann man kann es gut weg-lesen.

    The Catcher in the Rye –  J. D. Salinger

    8/10

    Ha, aus irgendeinem Grund dachte ich immer das The Catcher in the Rye das selbe Buch wie Rattenfänger von Hameln ist. Ihr könnt meine Verwunderung nach den ersten Seiten also verstehen. Nach diesem anfänglichen Missverständnis konnte ich mich aber voll und ganz drauf einlassen und ich muss sagen ich habe das Buch sehr genossen. Mal wieder bin ich auf meine New York kosten gekommen. Ich fand es lustig und in meinen Augen ist es besser gealtert als In Cold Blood und Lord of the Flies. Ein Klassiker der sich definitiv lohnt.

    New Yorker Legende – Louis Bromfield

    3/10

    Oh Gott … was war das? Ich sollte aufhören Bücher zu lesen nur weil sie in New York spielen. Leider war dieses Buch ein kompletter Reinfall.

    Jane Eyre – Charlotte Brontë

    7/10

    Ihr seht, ich mach ernst mit den Klassikern. Zu meinem eigene Erstaunen habe ich diesen 640 Seiten Roman ziemlich zügig und gleichmässig durchgelesen. Oft verliere ich mit längeren, und besonders historischen Büchern, ab der Mitte die Motivation und muss mich dann nach Wochen wieder dazu bringen das Buch zu Ende zu lesen. Vielleicht bin ich auch einfach wieder in Leseübung, denn Jane Eyre hat sich auch stellenweise sehr gezogen. Mir ist unsere Protagonistin Jane des öfteren auf die Nerven gegangen, aber alles in allem hat es eine schöne Atmosphäre.

    Wild – Cheryl Strayed

    9/10

    Hach ja, ich habe jede Sekunde dieser Autobiographie genossen. Gerade nach Jane Eyre hat sich das Buch, was immerhin 448 Seiten hat, wie ein leichter Snack angefühlt. Obwohl das Leben von Cheryl Strayed nicht gerade easygoing ist. Ich fand es schön strukturiert mit Rückblenden und dem stetigen Weiterwandern auf dem Pacific Crest Trail, ihre Begegnungen, die Ehrlichkeit, die allgemeine Atmosphäre … I loved it. Und wer mag kann sich danach auch die, etwas schwächere aber immerhin nicht ganz bescheuerte, Verfilmung mit Reese Witherspoon anschauen.

  • Januar // Februar

    Januar // Februar

    Ok, zwei Monate 2020. Let`s recap.

    Das Jahr hat mit einer brennenden, zerstörerischen, aber auch säubernden Energie begonnen. Die ersten zwei Wochen haben mir gezeigt wie schnell sich das Leben, die Gewohnheiten, das was man als gegeben und in Stein gemeißelt geglaubt hat, aufbröseln lässt. Zum Glück hatte ich gerade in dieser turbulenten Zeit Adrienes 30 Tage Yoga als Stütze.

    Ich war froh in den ersten zwei Wochen Lukas unterstützen zu können und für ihn dazu sein. Nicht nur, weil er mich dann die letzten beiden Wochen Januar sehr unterstütz hat.

    Ich habe in Prag gedreht. Ich habe mich aufs neue in Prag verliebt. Wir haben gegessen, gegessen, gegessen (ich denke es wird ein seperater Essen in Prag Blogbeitrag folgen). Es war schön zu drehen! Ich hatte oft Abholung vor um sieben und ich habe mir vorgenommen trotzdem oder gerade deswegen meine Morgenroutine fortzuführen. Früher wenn ich um 6:20 Abholung hatte, hätte ich mich um 6 aus dem Bett gequält und wäre halb schlafend in der Maske eingetrudelt.

    Das ist weder meinen Kollegen noch mir gegenüber fair. Also habe ich mir diesmal morgens mindestens eine Stunde Zeit genommen und yep das hieß Wecker auf 5:20. Genug Zeit für Zähneputzen, heißes Wasser trinken, eine 5 Minuten Meditation, ein kurzer 15 Minuten Yoga Flow, Tee kochen, Gesicht waschen, Szenen durchgehen, durchatmen.

    Die Karlsbrücke

    Ansonsten habe ich in Prag endlich die Chance gehabt zu Sara Tichas normalen Unterrichtsstunden zu gehen. Und oh my: Mir wurde wieder sehr bewusst warum sie zu meinen Lieblingsyogalehrerin sowohl auf YouTube als auch im „echten Leben“ gehört. This Woman is pure magic.

    Überhaupt haben Lukas und ich recht viel Sport gemacht. Wie ich schon in meinem 2019 // 2020 Blogbeitrag geschrieben habe, habe ich meine liebe zu Fitness wieder entdeckt.

    Für YmA blieb zwischen Familientrubel und Drehen leider keine Zeit. Aber ich bin froh das Lukas und ich uns weiterhin committen nur zu filmen wenn wir mit unserem bestes Selbst auftreten und arbeiten können.

    Mitte Februar war dann meine Hauptdrehzeit in Prag durch und ich habe zwei schöne Wochen Zuhause genossen. Mich mit Freunden getroffen, endlich wieder Zeit und Energie gefunden bei den Theaterproben teilzunehmen (Premiere 10.4 in der Waschhaus Arena Potsdam), zur Akupunktur zu gehen und eine Erkältung auszukurieren, die ich mir zum Ende meiner Drehzeit leider eingefangen hatte.

    Aber auch in diesen zwei Wochen hat mir das Jahr gezeigt das alles offen ist und im Moment und im Flow bleiben, nicht zu viel zu planen und Dinge zuzulassen, der Weg ist 2020 zu navigieren. Ich weiß nicht wo ich am Ende des Jahres wohnen werde, eine Ära wird vorbei gehen und das ist aufregend, traurig, inspirierend zugleich.

    Hotelzimmer in Prag

    In other News darf ich endlich hoch offiziell sagen, was seit November gebacken wird. Wir drehen ein Club der Roten Bänder Spin-off, mit Ivo und mir in den Hauptrollen. Toni und Valerie are back in Town. Oder Dorf. Hehe.

    Wir durften dafür bei einem Event von TVNOW (dem streaming Dienst der Mediengruppe RTL) unsere Serie gemeinsam, mit der Produzentin Gerda Müller und unserer Drehbuchautorin Elena Senft vorstellen. Und gleichzeitig den anderen 10 abgefahren Serien bei ihrer Vorstellung zuhören. And let me tell you, we are in good company. TVNOW rüstet ordentlich auf.

    Sonne in Prag

    Wie ich schon geschrieben habe, habe ich wiederangefangen zu lesen. Ein Bücher Blogbeitrag wird folgen.

    Aber hier schonmal die Serien und Filme, die die letzten zwei Monate geprägt haben:

    Cheer (Netflix)

    Lukas und ich haben Cheer, halb aus Scherz, im Zug nach Prag angefangen und zwei Tage später mit Tränen in den Augen beendet.

    Marvelous Mrs. Maisel (Amazon Prime)

    Holymacarony. Seit Jahren liegt mir meine komplette Familie mit dieser Serie in den Ohren und endlich, endlich habe ich sie geguckt. Was für ein Meisterwerk. Der Look, das Schauspiel, die Ehrlichkeit, der Humor diese verdammt guten Drehbücher …

    Next in Fashion (Netflix)

    Am Anfang war ich skeptisch, aber wow die Designer in dieser Castingshow sind so talentiert und es macht so einen Spaß Profis bei ihrer Arbeit zuzugucken. Ich habe einen neuen Respekt für die Fashion Industrie gewonnen.

    Und dann haben wir es endlich geschafft Parasite zu gucken. No words needed. 10/10. What a movie.

    Jetzt gerade sitze ich im Zug von Prag zurück nach Hause, ich bin seit gestern abgedreht. Gleich gucken Lenny und ich die neuen Folgen Terrace House. Life is good.

  • Gedanken während eines Halbmarathons

    Gedanken während eines Halbmarathons

    0 km

    Ok let’s do this! Perfektes Wetter, gut das ich mich aufgewärmt habe. Das macht schon einen riesigen Unterschied. Sehr gut. Let’s do this.

    1 km

    Alterfalter ein Kilometer in 4,47 Min, was ist den heute mir mir los? Bin ich zu schnell? Wenn ich so weiter mache … na mal schauen.

    2 km

    Ich fühl mich gut, heute ist der richtige Tag! Oh mein Gott ich mach es wirklich. Puh, ich glaub ich hätte vorher mal mehr trinken sollen.

    3 km

    Woah war es so schlau vier Tage nach einem Magen-Darm-Infekt zu laufen? Hey Amber, wenn es heute nicht passt ist es auch ok.

    4 km

    Ist mir sonst auch so schlecht beim laufen? Bin ich doch noch krank? Shit ich habe echt Durst …

    5 km

    Ok, es kann sein das ich gleich irgendwo hinkotze. Ich hab noch nicht mal die Hälfte geschafft. Alter mir ist echt schlecht, schlecht, schlecht.

    6 km

    Ist das gerade total ungesund was ich mache? Werde ich heute sterben? Durst …

    7 km

    Ok, wenn ich in Ohnmacht falle wäre es gut es vor dem langen Waldstück zu machen. Ab wann würde sich Lukas Sorgen machen? Shit ich hätte mal jemanden bescheid sagen sollen?

    8 km

    Nein, das ist gut so. Du beendest es wie du es begonnen hast. Allein. It’s an Amber thing. Mir ist gar nicht mehr so schlecht. Ich fall doch jetzt nicht in Ohnmacht, alles gut.

    9 km

    Oh dayum, dass ist echt gut. Ich bin schnell, meine Knie tuen heute überhaupt nicht weh. Ich hätte mehr trinken sollen.

    10 km

    Die Hälfte! Oh my lord. Yes yes yes heute ist echt der Tag, jetzt breche ich nicht mehr ab. Und dann hab ich es geschafft, dann werde ich es gemacht haben. Ich liebe laufen.

    11 km

    Oh der Typ kommt mir schon zu zweiten mal entgegen, der läuft ja ne riesige Strecke … woah Amber Fokus, du läufst grad deinen Halbmarathon.

    12 km

    Ich hätte mir mal so ein Lätzchen mit ner Nummer um den Hals hängen sollen, damit die Leute wissen was hier vor sich geht. Die denken bestimmt ich laufen hier ne stinknormale Runde. Oh no Freunde.

    13 km

    Vielleicht wäre es für mich der größere Erfolg den Halbmarathon nicht zu laufen?! Dass ich es kann weiß ich, aber kann ich auch Sachen nicht machen?

    14 km

    Lass los Amber, lieb dich ohne den Drang dir beweisen zu müssen das du Dinge durchziehen kannst, lass los, lass los.

    15 km

    Nein! Ich bin schon so weit gekommen, jetzt geb ich nicht mehr auf! Das nächste mal muss ich es mir nicht beweisen, aber jetzt bin ich schon so nah dran.

    16 km

    Nächstes Jahr schreibst du nichts, gar nichts aber auch wirklich aboslut gar nichts auf deine Vorsatzliste, Schluss mit beweisen. Ich hasse laufen.

    17 km

    Aua, aua.

    18 km

    Oh mein Gott so weit bin ich noch nie in meinem Leben gelaufen, jetzt wird durchgezogen.

    19 km

    Aua, aua ,aua ich kann nicht mehr, scheiße ich schaff es nicht unter 2h, wieso habe ich mir diesen fucking disclaimer aufgelegt. Toll Amber reicht es nicht das du verdammt nochmal einen Halbmarathon läufst? Musst du ihn auch noch unter 2h stunden laufen, lass los, du musst dir nichts beweisen.

    20km

    Fuuuuuuuuuuuccckkkk

    21km

    Aua, shit, gleich hab ich es geschafft, oh Gott, das ist so krass, ich bin so gut, fuck ich schaff es nicht unter 2h, shit, aua shit shit shit, gleich habs ich, nie wieder nie wieder, ich bin so krass, 2h shit ich muss noch 200m, oh no wieso zeigt mir die App nur noch Höhenmeter an? Was soll er Scheiß? Wie lang muss ich noch? Ich glaub das waren jetzt 21,09km

    Danach

    2:00:59 min ich habs nicht geschafft. Oh mein Gott, Ich kotz hier gleich hin, I did it. Amber you did it. I’m so proud, Aua, You did it, High Five, Aua, woah I did it, Naja nicht ganz, Alter Amber hör auf dir das wegzunehmen. Das zählt als unter 2h. Naja ne eigentlich nicht. Doch alter verdammt! Naja … Ruhe! Aua.

    Heute

    Alles in allem war es eine rundum Erfahrung. Mind-Body-Soul. Ich konnte die nächsten drei Tage keine Treppen runter gehen, zwei meiner Zehen sind immer noch blau, meine Ausdauer ist besser den je. Nur zu empfehlen, aber es ist eben kein Spazierganz im Park. Ich laufe zwar immer noch regelmäßig, aber ich habe mein Versprochen eingehalten und auf meiner 2020 Vorsatzliste steht … Nada.

  • 2019//2020

    2019 // 2020

    Ah ja, so schnell kann es gehen. Schwups sind die ersten eineinhalb Monate von 2020 um. Und holymoly was für eine abgefahrenen Energie hat denn dieses Jahr?! Ich hab schon zu Lenny neulich gesagt: ‚Das Jahr fühlt sich an, als würde es einen gleichzeitig tragen und nach vorne schieben.‘

    Aber ich möchte der Vollständigkeitshalber doch nochmal 2019 reflektieren.

    2019 war sehr sehr durchwachsen. Einerseits war ich in einem so guten mentalen Space wie seit gefühlt 10 Jahren nicht mehr. Ich habe angefangen Intuitiv zu essen und what a ride this has been … Ich habe eine riesengroße Entrümpelung à la Marie Kondo gemacht. Numerologie entdeckt und bin einen Halbmarathon gelaufen. Ich habe viel gedreht und bin viel gereist. Andrerseits habe ich mich stellenweise sehr disconnected zu mir gefühlt. Ich erkenne mich auf wenig Fotos die 2019 entstanden sind wieder. Um fair zu sein, habe ich in diesem Jahr auch extreme äusserliche Veränderungen für Rollen gemacht. Von Rabenschwarz mit einrasiertem Sidecut zu Platinblond gefärbt. Und irgendwo dazwischen habe ich mich und mein Selbstbewusstsein ein bisschen verloren. Ich habe verlernt wie es sich anfühlt Amber zu sein. Gleichzeitig hat mich das Jahr eben auch aus meiner Komfortzone gepusht. Patterns nach denen ich Jahrelang gelebt habe aufgebröselt und neu definiert. Ich habe neue Verhaltensweisen und Routinen dazu gewonnen, in denen ich mich wohler als vorher fühle. Mir ist bewusster geworden wie ich mich fühlen möchte, was meine Ästhetik ist und wo meine Werte liegen.

    2020 möchte ich also zurück zu mir kommen. Zurück zu meinem Spark, den Dingen die mich ausmachen. Die mir Energie geben, mich zum lachen bringen. Die Sachen und Verhaltensweisen, die ich in 2019 gepflanzt habe wachsen sehen. Aber auch einfach mal genießen, mich zurück lehnen, nicht die ganze Zeit graben und aufbuddeln. Hinterfragen und neu definieren ja, aber auch in mir Ruhen. 22 sein genießen und dem Flow folgen. Und es nicht für gegeben nehmen das ich mich Unwohl oder Schlapp oder Ängstlich fühle, sondern es als Warnung und Zeichen sehen und ins Handeln kommen.

    Deswegen habe ich dieses Jahr keine Neujahrsvorsatzliste. Nichts zum abhaken, keinen Halbmarathon zu laufen, keinen Autopilot.

    Aber hier ein paar Sachen die mir jetzt schon helfen zurück zu mir zu kommen:

    Lesen

    Als Kind habe ich easy zwei Bücher in der Woche weggesnackt. Lesen war ein riesiger Teil meiner Entspannungsroutine, bevor ich wusste das ich eine Entspannungsroutine habe. Yep, ich war in den Sommerferien im Bücherclub der Kinderbücherei. Und irgendwie habe ich irgendwann damit aufgehört. But oh boy it feels good to be back.

    Fitness

    Aus irgendeinem Grund fühl sich Fitness immer ein bisschen an wie cheaten. Nach dem Motto: ‚Wenn ich mich liebe mache ich Yoga und wenn ich mich verändern will, mache ich Fitness‘. Aber es ist nicht was du machst, sondern wie du es machst. Und ich liebe Fitness. Ich war lange im Fitnessstudio, ich mach gerne auf YouTube Workouts. Momentan lebe ich für die heilige Trinität von Yoga, Joggen und ‚klassischen‘ Workouts.

    Selfcare/Grooming

    Lukas und ich spielen gerne das Spiel: Von welchem Fab 5 (Queer Eye, Netflix, must watch) bräuchtest du oder Bekannte oder Celebrities am meisten und am wenigsten Hilfe. Zu meiner eignen Überraschung, denke ich oft das ich Jonathan, also Grooming, am meisten bräuchte. (Manchmal ist es aber auch Karamo if you know what I mean). Mein 12-jähriges Ich war ein Pro in Home-Spa. Maniküre, Pediküre, Gesichtsmasken … Ich kann eine komplette Anti-Cellulite Massage von einer Zeit bei der Cellulite definitiv keine Rolle in meinem Leben gespielt hat (hach die Unsicherheiten eine Teenagers). Und ja es ist wichtig sich in every shape or form zu lieben und sich nicht den Rücken über Schönheitsideale zu brechen. Aber es ist auch schön sich ab und zu eine Stunde Zeit zu nehmen und sich zu pflegen. Zu groomen. Und damit habe ich wieder angefangen.

    Meditieren

    2016 Amber wusste wie es geht. Jeden Tag egal wie lange meditieren. 3 Minuten, 5 Minuten, 10 Minuten, 15 Minuten, 20 Minuten völlig egal. Und weil wir dieses Jahr wirklich back to the roots gehen, natürlich wieder mit Headspace.

    Ein Mantra das mich momentan beim Meditieren immer wieder findet (write a more esoteric sentence, I’ll wait) ist:

    I am collecting all my pieces, I am bringing every part of me.

    Und ich werde mein Bestes geben dies auch zu tun. Happy 2020 everybody!

  • DIVINE FEMININE

    Divine Feminine

    (dieser Blogbeitrag ist am 10. Februar 2017 auf Red Bug Home erschienen)

    Vor ein paar Wochen saß ich mit Lukas im Café und zeigte ihm eins meiner Pinterest Boards. Frauen die auf dem Bett sitzen und lesen. Close ups von filigranen Ringen, Kaffeetassen, Sonnenschein. Warum werde ich so magisch von solchen Fotos angezogen und warum fühl ich mich ihnen total fern? „Ist doch ganz klar, die Fotos strahlen alle Weiblichkeit aus, und wahrscheinlich bist du mit deiner eigene Weiblichkeit nicht völlig im Reinen.“ Einfach so, zwischen zwei Schlücken Kaffee … 

    Ich fing also an, in mir zu forschen und mich mehr mit dem Thema auseinanderzusetzen. Das führte mich natürlich schnell zur Frage:

    Was ist Weiblichkeit überhaupt?

    Weiblichkeit wird auch gern Divine Feminine genannt. Divine Feminine ist die Göttin in jedem Menschen. Weibliche Energie steht für Heilung, Balance, Kreativität, Kontakt, Offenheit, Pflege, Liebe, Verständnis, Intuition, Weisheit, Vergebung, Harmonie, Sinnlichkeit, Mitgefühl, Zugehörigkeit und Fürsorge. Sobald man etwas erschafft, wie z.B ein Bild malt, Musik komponiert, tanzt oder ein Baby in seinem Bauch wachsen lässt, nährt man seine weibliche Energie. Weiblichkeit ist stark verbunden mit dem Mond. Kontakt mit anderen Menschen, Einbeziehung, Aufnahme, Eingliederung. Schönheit und Sinnlichkeit sind weitere wichtige Aspekte. Die Schönheit in sich selbst und in der Welt.

    Divine Feminine // Divine Masculine

    Trotzdem ist männliche und weibliche Energie keinesfalls geschlechtsspezifisch. Weiblichkeit und Männlichkeit sind nicht dasselbe wie männlich und weiblich oder Mann und Frau.

    Das Yin (weiblich) und das Yang (männlich) können nicht ohneeinander. Und hätte Eva, der kleine Rebell, nicht den Apfel gepflückt, würde Adam immer noch im Paradies rumdümpeln.

    Um Weiblichkeit besser zu verstehen, habe ich auch angefangen mich mit Männlichkeit zu beschäftigen. Es gibt unzählige TED- Talks zu dem Thema. Michelle Millers Talk „We need to restore femininity“  hat mir  besonders gut gefallen:

    „If I drink my coffee for the flavour and the taste and the ritual of it, thats for the experience of the coffee, thats a feminine way of drinking coffee. If I drink my coffee for the caffeine, thats for the result of the coffee, thats a masculine way of drinking coffee.“

    Zielorientiert ist eine männliche Art zu denken. Prozessorientiert eine weibliche.

    Machen ist Männlich, Sein ist weiblich.

    Kreativität weiblich, Produktivität männlich.

    Eine neue Ära:

    Vor 50 Jahren wurden Frauen noch in eine starke Rolle gedrückt. Durch die Emanzipation und die Feminismus Bewegung haben sich Frauen den Männern angepasst. Der Gedanke, Frauen sollten stärker werden und dadurch Männer klein halten, ist genauso bescheuert, wie der Gedanke, dass Männer Frauen klein halten müssen. Ein gemeinsames Wachsen steht an. Männer müssen sich genauso in der Rolle der Männer wiederfinden. Diese ist heutzutage besonders mit viel Scham und Schuld verbunden. Es ist fast schon verpöhnt „zu“ männlich zu sein. Wir sind alle gleich wichtig aber nicht alle gleich! Natürlich gibt es Unterschiede. Und zwar nicht nur in unseren Körpern, sondern auch in unserer Weise zu denken. Was haben wir davon alle gleich zu sein, wenn wir auch unsere gegenseitigen Stärken ausleben könnten?

    Was ist Weiblichkeit für mich?

    Ich habe die Fotos also näher unter die Lupe genommen. Klar sie alle waren in hellen, luftigen Farben. Auf fast allen hat man eine Frau gesehen, sie hatten fast alle lange Haare. Aber da war noch mehr. Alle strahlten eine gewisse Ruhe aus. Ein im Moment sein. Sanft und klar. Wie gehe ich durch den Tag? Zelebriere ich den Moment, meinen Körper, das Sich-selbst-pflegen? Mir wurde schnell klar, dass es bei Weiblichkeit nicht um das WAS, sondern vielmehr um das WIE geht. Vergebung und Schwäche zeigen, ist mir noch nie leicht gefallen. Ein ständiges Gefühl von mehr machenbesser werden, um irgendwann perfekt zu sein, sorgt in mir für Unruhe.

    Ich habe mir einen Raum zum tanzen gemietet – mit einer großen Spiegelwand. Und war geschockt, wie sehr ich mich zuerst vor mir selber geschämt habe. Ich konnte mich gar nicht erkennen unter der Scham und übermäßigem und fast schon vorgespieltem Selbstbewusstsein. Hab ich jemals meinen Körper, meine Stärke, meine Anmut zelebrieren können? Ich fühle mich oft unverstanden und wie ein Trampel, wenn ich in Mädchengruppen bin und ziehe mich in die Rolle des Jungs-Mädchens zurück. Da fühle ich mich aber gar nicht wohl. Genauso wie ich mich in hohen Schuhen nicht wohlfühle, aber es liebe Schmuck zu tragen. Ich liebe es zu putzen und merke wie ungewohnt, aber schön es sich anfühlt, andere zu pflegen, statt immer nur für sich zu kämpfen.

    Weiblichkeit in sich zelebrieren:

    • Um mit seiner Weiblichkeit wieder in Kontakt zu treten, sollte man sich erstmal klar machen, warum man den Kontakt wieder herstellen möchte. Wie ein alter Freund, den man nach Jahren anruft.
    • Sich klar machen, in welchem typisch weiblichen Verhaltensweisen man sich von Natur aus wohl fühlt, und in welchen nicht.
    • Selbstliebe und Vergebung sind wichtige Aspekte der Weiblichkeit und sollten zelebriert werden.
    • Und ganz besonders den Kontakt zu andern Frauen suchen. Reden, sich austauschen, sich gegenseitig stärken!

    Frauen müssen wieder Frauen unterstützen!

    • Sich auch mal verletzlich zeigen, denn daraus wächst die wahre Stärke.

    LETS ALL EMBRACE OUR DIVINE FEMININE TOGETHER!

    Alle Fotos von Pinterest!

    TEDx-Talks zu dem Thema:

    We need to restore femininity

    Celebrating femininity on a global scale

    Can the Feminine Save the World?

    Webiste:

    What is the Sacred Feminine?