Ich höre zu. Weil es mich weiterbringt. Ich höre zu, wenn mich mein Bruder warnt, dass der Schmerz einer Trennung in Wellen kommt. Ich höre zu, wie meine Schwester singt. Ich höre zu, wenn meine Mutter sagt, dass sie nicht immer nur Mama genannt werden will. Ich höre zu, wie mein Vater den Hund ruft. Ich höre zu, wie meine Freunde über unsere Sommerpläne reden und die Vögel im Morgengrauen zwitschern. Manchmal muss ich mich noch daran erinnern mir zuzuhören. Der kleinen Stimme in mir, die mir zuflüstert „Nimm einen Schal mit, es wird kalt.“ Oder mich warnt, vielleicht nicht den Van von dem unangenehmen, aufgeregten Typen zukaufen. Es ist die selbe Stimme, die mir Monate später zuflüstert, dass alles so kam wie es kommen sollte und keine Fehler gemacht wurden. Ich lerne noch dieser Stimme zu vertrauen. Ich werde öfter aufmachen, aufhorchen, wenn sie anfängt zu flüstern. Ich werde sie irgendwann genauso wahrnehmen, wie die Stimme meiner Familie. Denn warum sollte sie mich anlügen? Diese Stimme die mich ans Entschuldigen erinnert und ans Verzeihen. Daran das ich geliebt bin und wir alle eins. Ich höre zu, weil es uns alle weiterbringt.