Mai // Juni Bücher

Mai // Juni Bücher

Ihr seht ich habe mir wieder ein bisschen Zeit gegeben. Leise Still und heimlich ist mein inner „Hochleister“ wieder durchgekommen und ich bin von „Ich will dieses Jahr mehr lesen“ zu „Ich lese jeden Monat vier Bücher gerutscht“. Also habe ich gesagt Nope, dieses Pattern erkenne ich und lasse es los. Bissel hab ich trotzdem gelesen, so here we go:

Vater Unser – Marilyn French

5/10

Nach ‚Frauen‚ und ‚Tochter ihrer Mutter‚ zwei Bücher von Marylin French die mich sehr beeindruckt haben, war ich von ‚Vater Unser‘ leider etwas enttäuscht. French schreibt sehr liebevoll und detailliert. Sie ist eine sehr feministische Autorin ohne die Moralkeule zu schwingen. Manchmal tut es fast weh wie subtil sie Sexismus in ihren Büchern thematisiert. Also definitiv eine Autorin die ich jedem ans Herz legen würde. Aber wie gesagt ‚Vater Unser‘ hat mich leider nicht abgeholt.

Playing High Five – Katrin Bongard

9/10

Bis jetzt mein Lieblingsbuch aus der Playing Reihe. Die neuen Erzählperspektiven reihen sich Nahtlos in das Playing-Gefühl ein und bringen gleichzeitig neue frische Gedanken. Berlinflavor, Kunstgedanken und eine Priese Glamour!

Choral am Ende der Reise – Erik Fosnes Hansen

6/10

Joah. War ganz nett. Ganz gemütlich zu lesen. Interessant strukturiert aber jetzt auch (für mich) nichts weltbewegendes.

The Heart goes Last – Margaret Atwood

5/10

Das Buch hat sehr sehr stark und Stimmungsvoll angefangen. Fast schon Stephen Kings-esque. Zur Mitte hin flachte es leider ab und auf den letzten Metern musste ich mich richtig überwinden das Buch zu Ende zu lesen. Irgendwie nicht ganz Fleisch, nichts ganz Fisch.

Blaue Stunden – Joan Didion

7/10

Ein Memoir der Autorin über ihre gestorbene Tochter. Wuselig aber irgendwie trotzdem liebevoll. In sehr kleinen Kapiteln geschrieben weswegen man es gut Portionsweise vorm einschlafen lesen konnte. Aber ich könnte mir vorstellen das es im Englischen besser sein könnte.

Steppenwolf – Hermann Hesse

6/10

Ja, ich bin immer noch auf meiner Klassiker Mission. Ich wurde von meiner Mutter schon gewarnt das Steppenwolf ein Männerbuch ist. Und oh boy was she right. Gab es einen Frauencharakter der nicht Objektifiziert (ist das ein Wort?) wurde? (Freut euch auf meine Narziss und Goldmund Review hust hust). Aber nun gut, andere Zeit, andere Gedanken. Oder? Ja ich sehe das ‚Steppenwolf‚ seine Daseins und Stellenwert Berechtigung hat. Es waren auch drei oder vier wirklich powerfule Gedanken dabei, die mich sehr beeindruckt haben. Ansonsten … joah halt nen Buch über einen Mann der halt so durchs Leben stolpert. Vielleicht bin ich aber auch noch zu Jung. Oder zu emanzipiert.

Mai // Juni

Hey! Ich habe eine kleine Pause gebraucht. Transformation and I am very much still in the process. Finding layers. Immer und immer wieder in alte Verhaltensweisen reinrutschen. So lange testen, ob der Schuh noch passt, bis man irgendwann endlich aufgibt, irgendwann endlich einsieht, dass es nicht mehr geht. Dass man rausgewachsen ist.

Naja, ich hatte mir vorgenommen, jeden Monat vier Blogbeiträge hochzuladen. Besonders jetzt — noch bevor mein Dreh losgeht. Aber es ging nicht. Zuerst kam Black Lives Matter — und Bücher Reviews oder Essays darüber, wie sehr ich meinen Diffuser liebe, kamen mir so unglaublich nebensächlich vor. Nicht, dass ich das, worüber ich schreibe klein machen will. Aber manchmal muss man eben über seine Prioritäten nachsinnen.

Finding Freedom within the Form

Eins meiner Lieblingsmantras von Adriene. Eine Übung, die mir immer leichter fällt. Eine Lektion, die ich immer besser verstehe. Manchmal ist mein Bedürfnis nach Routine und Sicherheit so groß, dass ich dafür mein anderes Core Desire aufgebe. Freiheit. Aber man kann beides haben. Du kannst dich sicher fühlen und frei sein. Du kannst dir eine Routine erschaffen und dich darin frei bewegen. Wenn ich zu wenig Struktur in meinem Leben habe, werde ich schnell anxious. Wenn ich zu viel habe, werde ich deprimiert.

Yoga. Lehne dich an die Posen an, aber mach sie zu deinem eigenen. Breche aus, wenn du es brauchst, du kannst immer wieder zurück kommen. You are welcome here.

Inzwischen sollte man sich über 2020 gar nicht mehr wundern. It is what it is. It is intense. It is here to teach us. Go with the Flow or go under.

Fill your Cup.

Ich schreibe diesen Blogbeitrag in der kleinen Schreibkammer/Meditationsraum von Papa. Gimme Shelter. Ich lerne viel. Über mich. Über meine Bedürfnisse. It`s the selfish years. Ich bin vor meinem großen Projekt im Herbst nochmal zu meinen Eltern gezogen. Zu dem Ort, an dem ich geboren bin, möchte ich anmerken. Auftanken. Tapeten wechseln und Raum haben zum denken. Hermann Hesse lesen, 070 Shake hören.

Wie schaffe ich es, mich in eine Energie zu bringen, in der ich offen und gleichzeitig beschützt bin. Wohnst du noch oder lebst du schon? Überlebst du noch oder genießt du schon?

Everything I desire is within me

Mir zuhören. Oft denke ich: „Ich weiß nicht was ich will“ und dann rede ich in einer Tour darüber, was ich mag, was mich inspiriert, was mir Freude gebracht hat. Hör dir zu! Du sagst mehr, als du denkst.

Grenzen setzen und sie einhalten. Oft denke ich, andere übertreten meine Grenzen. Wollen etwas von mir. Respektieren nicht meinen space. Aber viel, viel öfter halte ich meine Versprechen mir selbst gegenüber nicht ein. Ich weiß, es tut mir nicht gut, jeden Tag auf Instagram zu sein. Ich weiß, ich brauche am Tag mindestens eine Stunde komplett für mich. Wenn ich länger als zwei Tage kein Sport mache, fehlt mir ein Energieausgleich.

Ja sich Pausen gönnen. Aber auf sich aufpassen, heißt auch manchmal, sich selber keinen Bullshit durchgehen zu lassen.

Und dankbar sein. Dankbar für die Menschen in meinem Leben, die mich ohne jegliche Verurteilung unterstützen. Auch in den krummen, ruckeligen Phasen. Auch wenn es nicht mehr sauber und klar ist. Dankbar dafür, dass ich mich mit Selbstverbesserungsmaßnahmen beschäftigen kann, während andere auf der Straße um Sicherheit kämpfen. Dankbar das ich lernen und zurück geben kann.

You are not supposed to know where you end up you just have to be ready to receiving it.

Im Mai/Juni habe ich mich wohlig und warm gefühlt. Ich habe geweint und hatte ein paar Panikattacken. Ich habe schöne inspirierende Momente gehabt und viel über mich rausgefunden. Ich habe gelesen. Ich war mehr auf Instagram, als es mir lieb war. Ich bin aus meiner alten Wohnung ausgezogen und habe fast jeden Sonntag an Woman Circles teilgenommen. Ich habe mit meiner Schwester Kakaozeremonien gemacht und mit meinen Kumpels DnD gespielt. Ich habe aufgehört, Lebensmittel zu essen, auf die mein Körper allergisch reagiert. Lukas hat einen großartigen Song nach dem anderen rausgebracht (sein Spotify) und es wurde viel gefeiert. Ich habe mich in den Arm genommen, ich habe mich in Wut verlaufen. Und ich konnte nicht schreiben, keine YouTube Videos drehen. Es werden andere Zeiten kommen. Forever Growin’ Forever Flowin’.

Shows die ich genossen habe:

Giri/ Haji

Japanisch Englische Co-Produktion. Stylisch, spannend. Ein paar wirklich aussergewöhnliche Shots. Broadchurch flair.

Fleabag

Es wurde inzwischen seit Jahren gehypt. Ich habe die ersten 10 Minuten der ersten Folge geguckt, kam überhaupt nicht rein und hab es abgebrochen. Jetzt nach erneuter Empfehlung von Lenny, habe ich der Serie nochmal eine Chance gegeben. WOAH! Es hat ein bisschen gedauert, aber ab Folge 5 war ich richtig drin, und die zweite Staffel ist der absolute Oberhammer!

Community

Ähnliche Geschichte wie bei Fleabag. Luki ist ein riesen Community Fan und wollte diese Serie seit hundert Jahren mit mir gucken. Nach Fleabag hatten wir dann so ein Serie-mit-20-Minuten-Folgen-Loch, dass ich eingeknickt bin. Und was für ein Glück, denn Community ist der Hammer! Es lebt von den Charakteren. Es lebt von Donald Glover. Und es ist wirklich witzig!

Dead to me Season 2

Die erste Staffel haben Mama und ich in New York an zwei Abenden durchgebinged. Und ich muss sagen, ich finde die zweite Staffel fast noch besser. Man versteht die Charaktere mehr. Schauspiel ist nach wie vor super. Ich freu mich auf die dritte.

Queer Eye 5

Good old Queer Eye. Nicht meine Lieblingsstaffel, aber ein paar wirklich coole Folgen waren dabei. Der Pastor und die Aktivistin zum Beispiel. Und sowieso ist Queer Eye die ideale einkuscheln-Tee-trinken-mach-mir-die-Welt-schöner-Serie.

Pits and Peaks

Pits and Peaks

Ich höre momentan ganz gerne den Podcast „We Bought a House“ von Claudia Sulewski und Finneas.

Und neulich haben sie sich gegenseitig gefragt was ihr Pit (Tiefpunkt) und ihr Peak (Höhepunkt) der Woche war. Und aus irgendeinem Grund hat das total viel in mir ausgelöst. Durch die momentane Weltsituation kommt mir alles viel intensiver und geschärfter vor. Ich nehme meine Stimmungen viel deutlicher wahr, höre meine Gedanken lauter. Und schnell verwirre ich mich dann in einem Netz aus Gefühlen, Erinnerungen, Erfahrungen, Bedürfnissen und weiß nicht mehr genau wo oben und unten ist.

Ihr wisst ich mag es Dinge einzuordnen. Und ich liebe es Dankbarkeitslisten zu schreiben. Aber ganz nüchtern den Tiefpunkt und den Höhepunkt zu deklarieren bringt eine neue Qualität herein.

Jeder Tag, jede Stunde aber auch jedes Jahr und jedes Leben hat einen Tief und einen Höhepunkt. Und statt sich nur auf das Positive zu konzentrieren sagt man das war blöd und das war cool. Aber beides ist gleich wichtig. Beides bekommt gleich viel Anerkennung von mir. Vielleicht ist an manchen Tagen mein Tiefpunkt, dass ich vergessen habe Kerzen zu kaufen und der Höhepunkt ein anhaltendes Gefühl von Liebe und Dankbarkeit. Und an anderen Tagen ist der Höhepunkt, dass ich nicht vergessen habe Kerzen zu kaufen und der Tiefpunkt ein Nervenzusammenbruch. Aber das ist auch in Ordnung so. Es geht nur darum alle Enden zu sehen.

Ich habe das ein paar Tage gemacht (und JEDEM in meinem Umfeld von diesem Denkanstoß erzählt) und ich habe schnell gemerkt das es ändert, wie ich auf meinen Tag gucke. Statt mich von einem „schlechtem“ Tag überwältigen zu lassen, frage ich mich „Was war wirklich Blöd? Und was war das Beste?“ Ausserdem kann ich es besser loslassen. The Good, the Bad and the Ugly. Alles zieht weiter, es ist in Bewegung, nicht festhalten sondern genießen.

Und dann hatte ich ein paar Tage wo es mir nicht gut ging. Und daraufhin hatte ich aber ein paar Tage an denen es mir richtig gut ging. Und hey ich habe gerade ein ganzes Jahr hinter mir in dem es mir nicht so gut ging. Ist es Zeit wieder ein bisschen nach oben zu klettern? Pits and Peaks. Du wirst so oder so alles erfahren, erfühlen. Wieso dann nicht auch alles so wahrnehmen?

März // April Bücher

März // April Bücher

Solaris – Stanislaw Lem

6/10

Ich habe Solaris als Recherche gelesen. Und ich muss ganz ehrlich sagen sonst hätte ich es wahrscheinlich nie gemacht. Zugegeben bin ich manchmal bei den langen technischen Passagen ein bisschen abgedriftet und habe mir am Ende doch nochmal eine Zusammenfassung durchgelesen, ob ich alles verstanden habe. Hatte ich erstaunlicherweise, aber es war für mich jetzt nicht unbedingt ein Buch zum einkuscheln. Aber wer weiß, jeder entspannt sich ja anders.

Playing for you – Katrin Bongard

Ok. Ja vielleicht bin ich hier ein bisschen voreingenommen. Was soll ich sagen ich mag Mamas Bücher einfach sehr. Sie sind frisch und echt und hinterlassen immer ein starkes Gefühl. Die Playing Reihe mag ich sehr gerne. Die Protagonisten sind schon ein bisschen älter. Kate ist Studentin und Ansgar Musiker. Das hier ist der vierte Band der Reihe.

Into the Wild – Jon Krakauer

6/10

Hm. Also irgendwie hatte ich mehr erwartet. Nach meinem Wild Spleen letzten Monat dachte ich ich Into the Wild könnte sich perfekt einreihen aber leider hat es in mir nicht das selbe gesparked. Ok ja die Geschichte ist natürlich 1000x trauriger. Aber mir war Herr Krakauer einfach oft zu präsent als Autor. Definitiv trotzdem ein gutes Buch was sich lohnt zu lesen, vielleicht hatte ich so hohe Erwartungen.

The Cuckoos Calling – Robert Galbraith (aka J.K. Rowling)

6/10

Ich hatte große Lust auf regnerisches London und Krimi vibes. Und das bekommt man auf jeden Fall von diesem Buch. (Ich glaube das ist sogar das erste von einer Triologie). Es geht um den Privatdetektiv Cormoran Strike der den Tod eines jungen Models untersuchen soll. Ist jetzt nicht gerade ein Meisterwerk aber man konnte es ganz gut lesen.

Brave New World – Aldous Huxley

7/10

Woah. Ok. Das Mister Huxley dieses Buch auf einer Schreibmaschine geschrieben haben muss (oder Stift und Papier???) haut mich um. Ich habe das Buch auf Englisch in einer Schulausgabe gelesen wo schwierige Wörter übersetzt wurden und das war auch wirklich nötig! Viele Sachen wären sonst an mir vorbeigegangen glaub ich. Ja was soll man sagen, es ist ein must read. Genießt man solche Bücher? Ich eher nicht so. Fand ich es trotzdem gut gelesen zu haben. JA!

Der unendliche Plan – Isabel Allende

9/10

Ah wie schön. Nach Brave New World kam mir dieser Roman wie Urlaub vor. Ich habe diese 464 Seiten fast in einem Rutsch gelesen und hatte endlich wieder das Gefühl sich abends auf sein Buch zu freuen. Es geht um die Lebensgeschichte des Jungen Gregory Reeves. Und wirklich sein komplettes Leben. Aber ich mag Romane die eine solange Zeitspanne erzählen. Dann fühlt sich alles doppelt intensiv an.

Das Goldene Notizbuch – Doris Lessing

7/10

Puh das war ne schwere Geburt. Ich habe das Goldene Notizbuch schon letztes Jahr im Urlaub mal angefangen. Ein feministischer Klassiker der frühen 60er. Die Protagonistin ist Anna eine kommunistische Schriftstellerin und das Buch ist unterteilt in mehrere von ihr verfassten Notizbüchern. Manche dienen eher als Tagebuch, andere sind halbfertige Romane. Ich habe ehrlich gesagt bis zum Schluss nicht ganz gecheckt was wohin gehört. Vielleicht bin ich noch zu jung um die Genialität dieses Buches zu verstehen. Ich musste mich ein bisschen durchkämpfen habe aber am Ende doch viel mitgenommen.

Horse Destroys the Universe – Cyriak Harris

7/10

Wenn euch Cyriak Harris nichts sagt dann gebt mal seinen Namen bei YouTube ein und lasst euch berieseln. Wenn ihr eins von seinen Videos kennt, dann habt ihr auch schon einen guten Eindruck was euch bei diesem Buch erwartet. Genialer Chaos welcher natürlich absolut durchdacht und strukturiert ist. Ich muss selten (also eigentlich nie) beim lesen lachen, aber hier hat er mich echt ein paar mal gekriegt. Es geht um das Pferd Buttercup an dem die zwei Forscher Betty und Tim neurologische Experimente durchführen. Ja und dann geht es halt so los. Bloss nicht glauben das man es verstehen könnte und einfach die Ride genießen.

März // April

März // April

Ehem. Ja. Ok. That escelated quickly. Gut, dass ich keine Neujahrsvorsätze gemacht habe.

Aber fangen wir trotzdem mal vorne an. März hat mit meinem letzten Drehtag bei der Charité aufgehört. Und ich habe mich auf frei haben, mit Freunden treffen, im Café sitzen und auf unsere Theater Premiere gefreut. Ach wie jung und unwissend ich doch war.

Anfang März gab es den Mercury Retrograde und holymoly … it was intense! Ich habe mich links und rechts gestritten, zwei Wochen lang. Es war, als ob einfach keine normale Kommunikation möglich wäre. Aber schon während der Streite habe ich gespürt, dass hier etwas vor sich geht. Wichtige Steine weggeschafft werden. Irgendwas angeschoben wird.

Am 9.3 waren Mama und ich noch im Kino und haben Emma geschaut. Dann hat ziemlich schnell Corona gehittet und nach und nach bröckelte es so weg. Die Konzerte, die Cafés, unsere Theateraufführung, die Kinos.

Ja dann kam also der Lock Down. Am Anfang habe ich viel Wut gespürt. Nicht gegen jemand oder etwas Bestimmtes. Eher so generell. Spannend wie unterschiedlich man so mit Stresssituationen umgehen kann. Ich bin aber der Meinung das Good Vibes spreaden in diesen Zeiten unglaublich wichtig ist. Es gibt genug Menschen, die gerade absolut zurecht ihren Kopf verlieren. Ich finde jeder, der es sich leisten kann ruhig und vor allem positiv zu bleiben, sollte das tun, um wieder Balance herzustellen. Und um Good Vibes zu verbreiten muss man bekanntlich erstmal bei sich anfangen. Und woah … die Erkenntnisse und Lernmöglichkeiten sind im Sekundentakt auf mich nieder geprasselt.

Durch das runterfahren und isolieren wurde alles so viel intensiver. Ich habe meine Stimmungen stärker wahrgenommen, Träume, Ängste. „Spirituell Self-Care“ (sorry not sorry) hat mir besonders in der Anfangsphase geholfen. Kakaozeremonien, Abundance Challenge, Sara Tichas Morgenyoga Flows, viel viel Tagebuch schreiben und Affimieren. Meine introvertierte Seite hat jeden Tag innerlich eine Party gefeiert.

Ein großes Highlight war natürlich das wiederholen der Yoga Woche auf dem ‚Yoga mit Amber‘ Instagram. Mir hat das tägliche hochladen der Storys und reposten der Antworten so viel Ruhe, Routine und Dankbarkeit gegeben. Danke an alle die mitgemacht haben.

Ansonsten hat sich der März ewig lang angefühlt und der April wie drei Tage. Ich habe mal wieder gemerkt das ich in den seltsamsten Situationen Komfort finde kann solange ich eine Routine habe.

Sport machen hat sehr geholfen den ganzen angestauten Stress abzuschütteln. Meine neue Lieblingsroutine ist es laut Musik anzumachen und zu tanzen bis der erste Schweißtropfen auf den Boden tropft. Das geht sehr schnell, besonders wenn man vorher ein kleines Workout macht. Florence Pugh Instagram hat mich dazu inspiriert und ja es ist ein Heilmittel! Ansonsten fahren Lukas und ich viel in den Wald, wir kochen jeden Abend, spielen Karten, gucken alte Filme.

Ich bin mal gespannt wie es so weiter geht. Es ist spannend keine Pläne machen zu können. Spannend worauf man zurück fällt wenn alles weg bricht. Spannend was man braucht und was nicht.

Der Bücher Blogbeitrag kommt natürlich! Aber hier erstmal die Serien und Filme. Ihr seht das Reality TV kurzzeitig mein Leben übernommen.

The Circle

Weird. Laut. Manchmal sehr anstrengend, aber eben auch super interessant. Irgendwann fiebert man eben mit.

Love is Blind

Nach der ersten Folge dachte ich mäh und hab die zweite eher aus langeweile angefangen und dann wusch war ich drin. So so so spannend wie „echt“ Konflikte in so einem „unechtem“ Szenario sein können.

Sex Education II

Ich muss ehrlich sagen das ich die erste Staffel Sex Education ok fand, mich aber jetzt nicht umgehauen hat. Aber eben dann doch genug um mich dazu zu bringen die zweite Staffel zu gucken. Und die habe ich dann überraschender Weise sehr genossen. Das Schauspiel, die Charaktere, ich weiß auch nicht ich find sie einfach gut.

Tiger King

Ähm ja. Wir haben Tiger King in zwei Tagen durchgebingt. Ja einerseits weil es süchtig macht und andererseits weil ich keinen Tag länger in dieser Welt verbringen wollte. Ich denke ihr wisst bescheid und wenn nicht, ihr müsst es euch nicht antun.

Dogtown Boys // Mid 90s

Ach ja meine Liebe zu Skaterchic war, ist und bleibt. Lenny und ich haben Mid 90s geguckt. Ein solider Film, dem irgendwas fehlt. Kann man aber gucken. Aber ist eben auch nicht großartig. Ist eben nicht Dogtown Boys. Und für jeden der Dogtown Boys nicht geguckt hat … DO IT NOW! Es ist einer meiner absoluten Lieblingsfilme.

Onward

Ein wirklich gut gemachter, witziger Animationsfilm. Mit den Stimmen von Chris Pratt und Tom Holland. Eine DnD Quest und wirklich dreidimensionale Charaktere.

Alladin

Its just a feel good movie. Aber wirklich lustig. Ich hab es genossen. Aber man muss eben Musicals und Kitsch und so gut aushalten können.

Breakfast Club

Endlich habe ich diesen Klassiker geguckt. Ist leider nicht so gut gealtert wie erwartet aber trotzdem ein sollte-man-gesehen-haben.

Marie Kondo

Marie Kondo

Okay Freunde. Ich bin kein Nerd. Ich bin kein Hardcore-Fan einer bestimmten Band oder Musikrichtung, ich bin kein Spezialist in koreanischem Underground-Theater, ich kenne nicht jeden Spieler eines bestimmten Teams, ich weiß nicht, was gerade in oder out ist. Aber da ist so eine Sache. Eine Sache, bei der ich vielleicht doch … also … ja … ich gucke time-lapse videos auf YouTube, in denen Menschen ihre Wohnung aufräumen. Und ja, ich kannte Marie Kondo schon lange vor Netflix. Und ja, eventuell habe ich mich früher nur mit Freunden getroffen, um ihre Zimmer zu entrümpeln und aufzuräumen. Was soll ich sagen: mein Sternzeichen ist Jungfrau. Ordentliche Schubladen und frische Bettwäsche beruhigen mich eben.

Tidying Up with Marie Kondo

Man würde demnach nicht denken, dass ein Entrümpeln à la Marie Kondo so einen großen Effekt auf meine sowieso schon sehr sortierten Habseligkeiten haben wird. Ich bin 2017 aus meiner Elternwohnung ausgezogen und habe dort schon aussortiert. Dann habe ich, während ich in Berlin gewohnt habe, nochmal an drei Flohmärkten teilgenommen. Als ich dann vor zwei Jahren wieder umgezogen bin, habe ich da auch nochmal gefühlt die Hälfte aussortiert. Aber oh boy. This Woman changed my life! Es geht bei Marie Kondo eben nicht nur ums Aussortieren oder um Minimalism. Es geht darum, dich nur mit Dingen zu umgeben, die in dir Joy sparken.

Als Lukas und ich letztes Jahr in Vietnam waren, kam also die Netflix Show Tidying Up with Marie Kondo raus. Und nachdem wir die ersten paar Folgen geguckt hatten, konnte ich es kaum abwarten, nach Hause zu kommen und anzufangen, auszusortieren. Beim Reisen und besonders eben beim Backpacken merkt man eben, wie angenehm es ist, wenig Auswahl zu haben. Wenig Ballast mit sich rumzuschleppen und Bücher in Hostels zu lassen, nachdem man sie gelesen hat. Wir sind also wiedergekommen und ich habe sofort angefangen.

Für alle, die nicht mit der Kon-Marie-Methode vertraut sind:

The KonMari Method™ encourages tidying by category – not by location – beginning with clothes, then moving on to books, papers, komono (miscellaneous items), and, finally, sentimental items. Keep only those things that speak to the heart, and discard items that no longer spark joy. Thank them for their service – then let them go.

Klamotten

Die erste Kategorie ist: Klamotten. Das heißt, nicht nur alle Klamotten aus dem Schrank, sondern auch die Skihose, Laufschuhe, Winterjacken … einfach alles, was man besitzt und anziehen kann, wird auf einen Haufen geworden. Da sieht man schon mal, wie unglaublich viel man hat. Und dann nimmt man jedes Teil einzeln in die Hand und fühlt ob es Joy sparkt. Das kann am Anfang sehr befremdlich sein, aber sobald man ein Teil in der Hand hat, das Joy sparkt, weiß man eben, wie es sich bei den anderen anfühlen soll.

Bücher

Bei Büchern kam ich in eine Zwickmühle. Viele der einzelnen Bücher haben nicht unbedingt Joy gesparkt. Aber das Gesamtkunstwerk einer Bücherwand schon. Im Endeffekt habe ich mich dann aber dazu entschieden, wirklich nur meine absoluten Favoriten zu behalten und die Bücherwand aufzubauen, wenn ich vielleicht mal länger als 2 Jahre an einem Ort wohne. Jetzt habe ich eine schöne und konzentrierte Auswahl an Büchern, die hauptsächlich aus Mamas Romanen und ein paar hardcore favourites besteht.

Papiere

Papiere ist einerseits total einfach, weil man 90% wegschmeißen kann. Aber dann gibt es diese paar gemeinen Papiere, die nicht unbedingt Joy sparken, die man aber trotzdem aufbewahren muss. Meine Lösung war, dann einfach eine Aufbewahrungsform zu finden, die mich glücklich macht. Und sobald man die hat, will man die ja auch mit was füllen. Also um die Ecke sparken die Kontoauszüge dann schon Joy. Ansonsten war ich schon immer gut darin, alte Geburtstagskarten oder ähnliches wegzuschmeißen. Aber bei Sachen, die dann doch tricky wurden, habe ich sie eben in die Sentimentales-Kategorie gepackt und das Problem für ein paar Tage aufgeschoben.

Sonstiges

Dann kommt alles dran, was weder einen sentimentalen Wert hat noch in die oberen Kategorie passt. Beautyprodukte oder Tesafilm oder Aufladegeräte, USB-Sticks, aber auch Koffer oder Bettwäsche. Mit dieser Kategorie kam ich erstaunlich gut klar. Vielleicht, weil man nach drei Kategorien einfach schon extrem gut in Übung ist. Hier habe ich definitiv am meisten nochmal aussortiert.

Sentimentales

Und jetzt die Königsdisziplin, an der viele Menschen scheitern. Hier unterscheidet sich die Kon-Marie-Methode am meisten von Minimalism. Deine Briefmarkensammlung hätte nämlich bei Letzterem keine Chance, Marie Kondo sagt allerdings, wenn sie Joy sparkt, wenn du jedes Mal glücklich wirst, wenn du sie anguckst, dann behalte sie. Ich bin wirklich kein Sammler und hatte deswegen auch hier nicht sehr viel zu knabbern. Wie schon gesagt, ich habe mir schon vor Jahren abgewöhnt, alte Kinotickets oder Geburtstagskarten ewig aufzubewahren. Jetzt habe ich eine Kiste mit Fotos und eine Kiste mit Briefen/Erinnerungen. Und natürlich meine Tagebücher aber das war ein no-brainer.


Ich habe ungefähr 2 Wochen gebraucht. Einen Tag pro Kategorie und dann nochmal ca. vier Tage, um die aussortierten Dinge loszuwerden. Kleiderkreisel, Umverteiler, Freunde, Bücherei und viele, viele Zum-Mitnehmen-Kisten vor der Haustür.

Jetzt – fast genau ein Jahr nach meiner riesengroßen Entrümpelung – kann ich ganz sicher sagen: Es hat mein Leben verändert.

Nicht nur kaufe ich viel, viel weniger Sachen, ich bin auch sicherer geworden, was ich mag und was nicht. Ich habe einen klareren Stil, ich wertschätze die Dinge, die ich habe, mehr. Und wenn ich etwas habe, das ich seit Monaten nicht mehr in die Hand genommen habe, dann schaue ich, ob es trotzdem noch Joy sparkt, und lasse es los, wenn nicht.

Mir ist bewusst, dass man mit 22 in einer WG in einer anderen Situation ist als mit 3 Kindern im eigenen Haus. Aber das Prinzip bleibt immer das Gleiche.

Meine größten Tips sind:

Sei geduldig und liebevoll

Falls du gar nicht weiterkommst, gib dir einfach ein paar Tage Pause oder behalte eine Sache erst mal, bei der du auf der Kippe stehst. Meistens braucht man nur kurz etwas Abstand und kann es dann viel besser entscheiden. Man muss auch einfach erst mal in Übung kommen. Slow and steady. Vielleicht ist für dich jeden Tag zwei Stunden mehr als genug. Finde deinen Rhythmus.

Finde einen Space für deine aussortieren Sachen

Und falls du es irgendwie einrichten kannst, finde einen konkreten Platz für deine aussortierten Sachen. Vielleicht wirst du am Abend nicht fertig mit einer Kategorie und dann ist es gut, wenn dein Zimmer oder Wohnung nicht aussieht, als wäre eine Bombe eingeschlagen. Oder vielleicht brauchst du auch einfach mal ein/zwei Tage Pause von dem Chaos. Ich hatte das Glück, dass wir im Flur einen guten Space haben, den ich vorübergehend dafür nutzen konnte. Vielleicht hast du eine Schublade unterm Bett oder eine Abstellkammer. Und dann werde erst die aussortierten Sachen los, bevor du mit der nächsten Kategorie anfängst. So hast du wirklich Progress-Gefühl und erstickst irgendwann nicht in deinem Kram.

Versuche wirklich nur mit dem Körper und nicht mit dem Kopf zu entscheiden.

Keine Sätze wie: »Ich ziehe es nie an und es bringt mir keine Freude aber es war sooo teuer« Du wirst der Sache nicht gerecht, wenn du es nicht liebst, und hier kommt ein wichtiger Step in der Kon-Marie-Methode ins Spiel, und zwar, sich bei jeder Sache bedanken, die man aussortiert. Und es gibt definitiv da draußen jemanden, der es wertschätzen würde.

„One man’s trash is another man’s treasure“ – Macklemore

Und am meisten hab einfach Spaß.

Es geht bei der Sache nicht darum, die Welt zu ändern, sondern nur darum, deine Lebensqualität zu verbessern (und das ist ja eigentlich dasselbe, wie wir wissen). Ja, es wird Tage geben, an denen du völlig überwältigt bist. Aber ich kann dir sagen, es lohnt sich so so so sehr!

Musikempfehlungen

How to feel better

How to feel better

Das absolute Wundermittel gegen Neid, Frust, Ungeduld. Angst, Wut, Leere, Stress ist … wir sagen es gemeinsam … DANKBARKEIT. Ja Freunde so ist es.

Nichts bringt einen schneller aus einer negativen Gedankenspirale heraus als Dankbarkeit. (Ausser vielleicht Memes aber das für einen anderen Blogbeitrag.)

„Dankbarkeit bringt dich schnell an dein Ziel!“

oder auch

„Dankbarkeit der Ferrari der Achtsamkeit!“

Wenn ich mich in einer negativen Gedankenspirale befinde, hole ich mein Tagebuch raus und schreibe meine Dankbarkeitsliste.

Du kannst nicht schlecht drauf sein und gleichzeitig dankbar. Aber wenn man so richtig scheiße drauf ist, ist das letzte woran man denkt Dankbar zu sein. Deswegen habe ich einen Trick, den ich gerne vorher mache.

Beantworte also (möglichst schriftlich) zuerst die Frage:

Was ist alles gut momentan?

Das kann je nach Ausgangsstimmung sehr klein anfangen, steigert sich dann aber meist sehr schnell. Das sieht zum Beispiel so aus: Ich muss gerade nicht auf Klo, mein Stift schreibt, ich habe keins von diesen kleinen Dingern am Nagel die höllisch wehtun, die Luft draußen ist schön, die Frau am Nebentisch feiert ihre Schwangerschaft mit ihrer ganzen Familie, ich habe eine tolle Familie, ich bin sicher …

Das mache ich solange bis ich mich besser fühle. Manchmal brauche ich dafür nur zwei oder drei Sachen aufzuschreiben, manchmal fülle ich Seiten bevor der funke überspringt. Aber irgendwann springt er immer! Und wenn ich bei diesem Punkt angekommen bin fällt es mir leichter von da aus in eine Dankbarkeitsliste reinzurutschen. Also kommt dann die zweite Frage:

Wofür bin ich dankbar?

Das sieht dann ungefähr so aus: Ich bin dankbar für unsere schöne Wohnung, ich bin dankbar gesund zu sein, ich bin dankbar für meinen Beruf etc.

Bei der ersten Liste geht es ums bemerken eines Zustandes. Nur das wir unsere Aufmerksamkeit eben bewusst auf das Positive lenken. Bei der zweiten Liste geht es schon mehr ums fühlen. Lass das Gefühl der Dankbarkeit durch deinen ganzen Körper strömen.

Dann noch drei mal tief ein und ausatmen und you will feel better!

Was ich als Schauspielerin lerne

Was ich als Schauspielerin lerne

Hey Freunde, strange strange Times! 2020 überrascht uns wohl immer wieder, mit seinen endlosen Möglichkeiten uns wachzurütteln, zu transformieren, umzudenken und zu vertrauen.

Ich liebe meinen Beruf. (Punkt.) Er ist in meinen Augen, aber auch so ziemlich der schlimmste Beruf für deine mentale Gesundheit. Man dealt mit Kontrollverlust, muss sich immer wieder aufs Neue auf den Beruf bewerben, den man eigentlich eh schon hat. Man nimmt eine neue Persona an … was macht das mit dem Selbstgefühl? Und obendrauf macht man das Ganze sehr öffentlich.

ABER … what doesn’t kill you makes you stronger.

Und gerade in diesen ungewissen Zeiten merke ich, wie ich ein paar Dinge, die ich als Schauspielerin zwangsläufig lernen musste anwenden kann.

Kontrollverlust

Zu drehen ist der absolute Kontrollverlust, was du anziehst, wann du deine Haare wäschst, was du sagst. Du wirst den ganzen Tag angefasst, es wird an dir rumgezupelt. Du begibst dich völlig in die Hände deiner Rolle.

Die beste Art mit Kontrollverlust umzugehen ist wahrscheinlich zu akzeptieren das man eh nie Kontrolle hatte. Easy Peasy. Moving on … ach ja wenn es so einfach wäre. Kontrolle ist Fluch und Segen. Die Waagschale zwischen Disziplin und Self-Check in und Überwachungszwang in dem eigenen Gefängnis. Mir hilft es Kontrolle mit Entscheidung zu ersetzten. Was kann ich heute entscheiden? Ok ich werde um 6 Uhr abgeholt, das heißt ich kann nicht bis 11 Uhr ausschlafen (Panik, Kontrollverlust etc.). Aber was kann ich entscheiden? Wecke ich mich um 5 Uhr, um schonmal einen Tee zu trinken? Oder schlafe ich bis 5:50 weiter? Das kann mir keiner nehmen, solange ich um 6 auf der Matte stehe. Oder ich werde den ganzen Tag in „fremden“ Klamotten sein aber ich kann entscheiden was ich auf den Weg zum Set anziehe.

Wir können gerade nicht rausgehen, ins Kino gehen, uns mit Freunden treffen. Wir verlieren die Kontrolle. Aber wir können uns entscheiden wann wir aufstehen, was wir essen, wie viel wir trinken, was wir lesen. Ob wir unsere Familie oder Freunde anrufen. Wir können entscheiden wie wir mit der Situation umgehen.

Sich eine Routine entwickeln

Wenn man dreht hat man eine ganz klare, feste Routine. Man verliert jeglichen Anschluss an die „normale“ Welt, verschwindet völlig in seiner Bubble. Und dann bumm … von einem Tag auf den anderen ist alles vorbei. Du sitzt alleine Zuhause, wo du gestern noch jeden Tag mit 40 Leuten gemeinsam an einer Sache gearbeitet hast.

Und da wird es oft gefährlich. Denn die Welt um mich herum dreht sich weiter. Meine Freunde arbeiten und studieren. Die Bahnen fahren, die Flugzeuge fliegen und das schwarze Loch lächelt mich an. Flüstert leise in mein Ohr das ich nichts zu tun habe, keinen Grund aufzustehen, nichts Produktives beizutragen und das es Monate so weitergehen kann. Und ich habe zwei Möglichkeiten entweder falle ich. Und falle und falle. Oder ich atme tief ein und aus und nehme mich liebevoll in den Arm und erschaffe mir einen Gameplan!

Was schnell in diesen Momenten passiert ist, dass ich überkompensiere. Ich stopfe meinen Tag mit random Aufgaben voll wie zu Rossmann gehen oder ganz, ganz dringend jetzt heute bei der Post das Paket abgeben. Das sind alles Dinge die mich nicht inspirieren. Die man wenn man viel zu tun hat, mal so eben nebenbei macht. Aber das sind eben keine Dinge die einen wirklich Glücklich machen. Es ist nicht mal eine Beilage, geschweige denn ein Hauptgericht. Also was nun? Ich sitze also Zuhause, die Routine die ich bis eben kannte ist von einem Tag auf den anderen vorbei. Ich will mich aber auch nützlich fühlen, merke aber auch wie ich mich nach dieser intensiven Zeit entspannen muss. Produktiv Relaxen?! Und auch hier ist Balance das Zauberwort. Ich schaue mich in diesen Momenten ganz genau an. Was brauche ich? Ruhe? Freunde? Inspiration? Muss ich Schlaf aufholen? Hab ich ein starkes Bedürfnis mich wieder mehr zu bewegen? All of the above?

Dann schaue ich mir an was ich gerade am meisten brauche und schreibe mir einen kleinen, aber feinen Tagesplan. Manchmal auch nur für die ersten paar Tage um aus dem Gröbsten rauszukommen. Wenn ich also Schlaf aufholen muss, wecke ich mich erst um 10. Aber ich stelle mir trotzdem einen Wecker um mir zu zeigen das es gut ist aufzustehen. Wenn ich Zeit mit Freunden oder der Familie brauche plane ich jeden Tag 1 (wichtig in Worten EIN) Date. Denn sich dann mit 10 Leuten nach einander zutreffen ist weder ihnen, noch dir gegenüber fair. (Kein Überkompensieren!) Kreiere dir eine ganz individuelle Routine die sich gut anfühlt aber wenn du sie hast, dann bleib ihr auch ein paar Tage treu und schau wie es dir dabei geht. Das Produktive mit dem Entspannen verbinden. Da reicht manchmal schon sich einen Wecker auf 45 Minuten zu stellen und zu lesen. Man kommt runter, ruht sich aus aber setzt dem eben auch einen Rahmen.

Ich weiß dieses „Problem“ ist immer noch ein großer Luxus. Und ich weiß das viele sich das von Herzen wünschen würden einfach mal nichts zu tun zu haben. Jeder mit einem Kind schüttelt wahrscheinlich gerade den Kopf. Aber jeder hat nun mal sein eigenes Lebenskonzept und Dämonen und struggels. Und in der Situation in der wir uns gerade befinden, sind glaube ich auf einmal viele in dieser neuen ungewohnten Situation des weg brechens des ’normalen‘ Lebens.

Wer bin ich eigentlich?

Und zu guter Letzt die Königsdisziplin. Wer bin ich eigentlich?

Wenn ich sage: ‚Wir müssen jetzt die extrovertierten Menschen unter uns in unsere Mitte nehmen‘ ist das natürlich lustig gemeint aber es schwingt etwas Wahrheit mit. Gerade für jemanden der sich viel über die außen Welt identifiziert, kann diese Zeit extrem schwer sein. Der Menschen um sich herum braucht um aufzutanken.

Wer bin ich eigentlich ohne das? Ohne die Rolle? Ohne die Vorurteile? Die Angst? Was macht mich aus? Eine Frage, die glaube ich nicht nur Schauspieler nachts wachhalten kann.

Ehrlich keinen Plan. Kein Plan wie und ob man diese Frage beantworten kann. Ich habe aber gemerkt das ich solange ich die Rolle nach einem Dreh abschüttele (im wahrsten Sinne des Wortes) es reicht und ich nicht genau wissen muss wer dadrunter Amber ist. Ich merke schon wann ich was bin und wann nicht. Das dauert manchmal ein paar Tage. Manchmal ein paar Stunden. Und hey ich habe das Gefühl heute erst völlig eine Rolle abgeschüttelt zu haben die ich vor einem Jahr gespielt habe. Ein guter Trick ist es sich Babyfotos von sich anzugucken. Nirgends wo siehst du deinen Spirit so pur und ungefiltert.

Diese Zeit bringt uns allen sehr viel bei. Ob man will oder nicht. Go with the flow or go under ist denke ich die Devise. Und wenn du gerade untergetaucht bist, sei liebevoll, atme tief ein und aus, you got this! Und du hast immer immer immer die Erlaubnis wieder aufzutauchen.

Food in Prague

Food in Prague

Reisen und Essen. Die verbotene Frucht. Das Paradies. Das Endlevel. Der Weg. Das Ziel. Ihr wisst es, ich weiß es … es wird nicht besser als das.

Wie ich schon in meinem Januar // Februar Recap geschrieben habe, habe ich mich dieses mal so richtig in Prag verliebt. Und da Liebe ja bekanntlich durch den Magen geht, spielten unsere kulinarischen Entdeckungen dabei sicher eine tragende Rolle.

(Disclaimer: Lukas und ich haben viele Talente aber Essen schön fotografieren gehört leider nicht dazu. Ich habe großen Respekt vor Fotografen und Influencern, die es schaffen ihre Gerichte schön beleuchtet und appetitlich zu fotografieren. We tried.)

Aber nicht lang schnacken … hier sind unsere Empfehlungen:

Pastva

Das Pastva habe ich bei meinem vorletzten Dreh in Prag empfohlen bekommen. Das komplett vegane Restaurant hat eine gemütliche Inneneinrichtung und eine kleine aber gut sortierte Karte. Es gibt Pasta, Gnocci, Lasagne aber auch Ramen und sau leckere Torten. Das Essen ist 1A. Frisch, ausgefuchst mit einem Hauch Gourmet. Dazu eine Himbeerlimo oder einen Kombucha und das Leben ist schön! (Am Wochenende unbedingt reservieren.)

The Bowl

Yes, your average Hipster, ich-gehe-oft-bouldern-und-nächsten-Monat-fliege-ich-zu-einem-Yoga-Retreat-auf-Bali. Aber ehrlich … damit habe ich überhaupt kein Problem. Auch hier haben wir wieder eine ganz kleine Karte. Aber lieber wenig und dafür richtig gut. Und richtig gut ist es. Die Bowls sind bunt und frisch und lecker. Man kann auch Poke mit Lachs oder Thunfisch bestellen. Und hier kommt der Clou: Das Frühstück ist auch der Hammer. Porridge oder Smoothie Bowl oder eine salzige Breakfast Bowl! Und obendrauf haben sie den leckersten Chai Latte der Stadt!

Cantina

Lukas ist sowieso schon sein ganzes Leben auf der Suche nach mexikanischem Essen und ich spätestens seit dem ich das erste mal Mexikanisch bei seiner Familie und allerspätestens seit L.A. 2018. In unserer Metropole Potsdam gibt es zwar ein, zwei Mexikanische Restaurant aber … so richtig das Wahre ist es nicht. Und ich werde nicht lügen, natürlich ist ein Mexikaner in Prag auch nicht „das Wahre“ aber er kommt nah dran und es ist verdammt lecker! Die Atmosphäre ist total schön und bunt und die Karte bietet eine sehr große Auswahl an frischen Gerichten. Mit Fleisch, Fisch oder Vegetarisch/Vegan. Aber unbedingt vorher reservieren, besonders wenn man am Wochenende hingehen möchte. Es ist eigentlich immer voll!

Sweet & Pepper Days

Speaking of Mexican … oh my days. Erstmal ist dieses süße, hippe, coole Café in meiner neuen absoluten Lieblingsgegend in Prag. Dem Prenzlauer Berg von Prag. Anscheinend das Viertel wo alle coolen, jungen, Medienstudenten/Künstler/Zugezogenen wohnen. Once again … damit habe ich kein Problem! Und das Frühstück ist der Hammer. Die ganze Karte ist mexican inspired. Sie haben viele vegane und vegetarische Optionen. Leckeren Chai Latte, leckeres Bananenbrot und eine tolle Atmosphäre. 10/10.

Cafefin

Cafefin befindet sich ebenfalls in dieser Gegend. Ebenfalls schöne Atmosphäre. Aber definitiv auch eine Touristenanlaufstelle. Ein vietnamesisches Café mit sowohl Phở als auch Avocado Toast. Und es funktioniert. Ich habe dort lecker gebruncht (während die Leute draußen irgendwann Schlange standen, also am Wochenende am besten reservieren). Und für mich ein riesiger Pluspunkt … sie wissen wie man guten Tee zubereitet.

artic bakehouse

Woah. Die. Beste. Bäckerei. Auf. Der. Welt. (bis jetzt). Das Brot … zum sterben. Und die Schokocroissants … schicken dich direkt in den Himmel. Auf keinen Fall verpassen (ich muss aber sagen das mir die gegrillten Sandwisches zu salzig waren).

(Aus irgendeinem Grund haben wir kein Foto, dieses hier ist von Tripadvisor)