2020

Bye, bye you beautiful year. Tower Energy. Shaking up, tearing down.

Mein persönliches Wort für 2020 war tatsächlich HOME. Keine Neujahrsvorsätze, nur ein Gefühl das ich mich auf den Weg nach Hause machen möchte. Und das Thema hat sich durch das ganze Jahr durchgezogen. Zuerst hat Adriene verkündet das ihre traditionelle 30 Tage Yoga Journey im Januar ebenfalls HOME als Thema haben wird. Kurz danach ist die Welt in den Lock Down gegangen und Quarantäne wurde ein Synonym für „Staying at Home“. Allerdings hatte ich selbst noch nie so wenig etwas wie ein festes Zuhause, wie in diesem Jahr. All meine Sachen stehen seit fast 6 Monaten in Kisten und an gleich drei Orten verteilt. Es ging also in 2020 wohl mehr um das innere Zuhause.

Und weil ich mit der Kombination dieser beiden letzten Wörter wahrscheinlich die Hälfte der Leser*innen verloren habe, können wir mit dem Juicy stuff anfangen …

Hier also Lektionen und Erkenntnise die ich 2020 gelernt bzw. wieder gelernt habe:

Come as you are

Ein Satz, ein Ohrwurm, ein Mantra. Etwas, das mich immer wieder daran erinnert, sich gegenseitig „sein“ zu lassen.

Hingegen sämtlicher Instagram Trends bin ich dieses Jahr ein bisschen von der Suche nach „Selbstliebe“ weggekommen. Zum einen weil es ein sehr aufgeladenes, viel besprochenes und oftmals auch vorbelastetes Thema ist. Zum anderen, weil ich erstmal lernen möchte, mich einfach „sein“ zu lassen. Genau so wie ich in diesem Moment bin. Nicht größer oder kleiner. Fröhlicher oder trauriger. Und das ist ein Bedürfnis, welches ich in den Menschen um mich herum eben auch beobachtet habe. Sich gegenseitig „sein“ zu lassen ist viel schwerer als es aussieht.

Sich selbst und anderen Mit Gefühl zu begegnen (ah wie ich die deutsche Sprache für sowas liebe!). Und ich weiß nicht wie es bei euch ist, aber wenn ich Mitgefühl für etwas oder jemanden habe, ist die Liebe meist nicht fern. Deswegen habe ich dieses Jahr angefangen mehr zuzuhören. Zu schauen was wirklich gerade da ist. Ohne Wertung. Ich habe mich beobachtet. Und dann sind interessante Momente entstanden.

Denn Fakt ist; dein „Higher Self“ ist immer bei dir. Du kannst dich jederzeit wieder damit verbinden. Auch wenn es manchmal unerreichbar erscheint. Aber dein „Lower Self“ hat genauso Daseinsberechtigung (bestes Wort in der deutschen Sprache). Das ruckelige, traurige oder wütende selbst so zu nehmen, wie es gerade ist.

Can I be with this?

Es gibt eine schöne Meditation bei der man sich fragt „Can I be with this?“. Und das hat natürlich eine ähnliche Qualität wie Come as you are, da es Selbstwahrnehmung mit einschließt.

Aber besonders mag ich an dieser Frage, dass sie einen dazu einlädt, die Herausforderung anzunehmen. Challenge Accepted. Und das heißt nicht immer und sogar in den seltensten Fällen das Schwert in die Hand zu nehmen und die Bastille zu stürmen. Nein, das ist oft genau das Gegenteil. Kapitulieren. Still werden. Und es erstmal nur zu halten. Dem Gefühl so viel Raum zu geben, wie es einnehmen möchte. Nicht künstlich aufblasen und keine Geschichte drum stricken.

Mehr als einmal in diesem Jahr musste ich, oder Menschen in meinem direkten Umfeld, mit den Aufgaben des Jahres wachsen. Rise to the occasion. Wirklich harte Lektionen, Umstände, Lebensverändernde Umbrüche in sich bewegen. Und immer wieder die Frage „Can I be with this?“ Hell yeah I can. Just give me a second or two. Maybe a meltdown or some tears. But I can and I will.

Divine Timing 

Du kannst im Leben keine Short Cuts gehen. Schneller ist eben oft auch kürzer und demnach nicht unbedingt besser oder intensiver. Ja vielleicht waren in diesem Jahr keine großen Reisen möglich, keine Festivals und Konzerte. Und das ist genau die richtige Zeit, um wieder vertrauen in Divine Timing zu finden.

Alles existiert schon. Genau in diesem Moment. Wie gesagt dein Higher Self ist eh immer bei dir. Die Menschen, die wichtig für dich sind, leben schon. Machen gerade irgendwas. Ob du sie schon kennst oder nicht. Your Tribe is already out there. Deine zukünftige Wohnung existiert schon (ausser du bist eine Neubau kinda person). Diese Erkenntnis hat mir in diesem Jahr unglaublich viel Leichtigkeit gegeben.

Du kannst dich einfach entspannen. Lass die Dinge zu dir kommen. Und das werden sie … wenn es richtig ist. Hattest du schonmal eine Körperbehandlung oder eine Massage oder ja, vielleicht auch nach dem Sex das Gefühl, dass du nie wieder aufstehen möchtest? Dass du einfach nur liegen und „sein“ möchtest? Bleib liegen! Der Kopf wird dir sagen: Sei Produktiv. Aber wenn du dann aufstehst, wirst du nicht den Nutzen aus der Übung ziehen. Und glaub mir, du wirst irgendwann wieder aufstehen wollen. Es wird sich gut anfühlen. Und wahrscheinlich sogar früher als du denkst. Warum haben wir uns angewöhnt, der einen Stimme mehr zuzuhören, als der anderen? Wenn etwas in dir um Ruhe bittet – ein bisschen mehr Zeit – dann darf das genauso gehört werden, wie die Stimme die dir sagt, dass du aufstehen solltest.

Don’t decide where it ends„. Adriene hat es schon immer gesagt und ich habe jetzt erst verstanden, was sie damit meint.



Wenn uns dieses Jahr eins gezeigt hat, dann wie verbunden wir miteinander sind. Wir wurden als Kollektiv, als Gesellschaft zusammengedrängt. In die selbe Situation. Mit Abstand und Masken, die uns eine gemeinsame Uniform geben. Ein Ausdruck dafür, dass wir hier Alle zusammen hängen. Und wenn einer aus der Gruppe lernt, lernt die ganze Gruppe.

Danke 2020. Du warst ohne Zweifel das intensivste Jahr das ich bis jetzt erleben durfte. Aber jetzt … auf ins Neue.
Welcome the New Era. Hello 2021!